4/7 Wasserlegende
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 22:28 |
Beat „Bergfloh“ Breu, der kleine Radler von Weltformat mit dem unverwüstlichen Überlebenswillen, ist wieder da. Vor Jahren bin ich ihm bei einer Vernissage zum letzten Mal begegnet, mitten in seiner Komiker-Phase, als einem der unfreiwillige Mix aus aus Wollen und nicht Können reichlich leid tat.
Nun tritt er erneut ins Rampenlicht der Boulevard-Bühne und kündigt sein Comeback an als Radrennfahrer, mit 50 und einer natürlichen Power-Motivation namens H-zwei-O-hoch-3. Das ist ein basisches Konzentrat in Wasserform mit einem ph-Wert von 13, das man massiv verdünnen muss, ehe man es trinken darf, dann hilft es – sagt er – gegen die Übersäuerung des Körpers und steigert nicht nur das Wohlbefinden sondern auch die Leistungsfähigkeit.
Es handle sich, betont er im TalkTäglich auf TeleZüri, nicht um ein „Wunderwasser“ sondern um eine natürliche Substanz, die einen natürlichen Prozess unterstützen helfe. 16 Kilo habe er abgenommen, aber nicht durch das Wasser allein, sondern durch die Umstellung seiner Ernährung: keine Kohlensäure, keine Weissmehlprodukte, viel Fisch, viel Gemüse und Früchte… Aber das Wasser helfe ihm, es nehme ihm die Lust auf Süssigkeiten und überhaupt.
Beat vertreibt das Präparat gerade selbst. 80 Franken kostet eine Flasche, sie reicht einen ganzen Monat lang. – Es handle sich, erfahren wir später in einem Beitrag von TeleZüri, um ein Direktvertriebs-System. Der Ex-Rad-Promi muss die Gunst der Stunde nutzen und sich seiner potenziellen Kundschaft zeigen, in einer Woche fährt er in Oerlikon wieder Rennen. – Hat er dank seinem Wasser abgenommen? Oder eher wegen der Umstellung seiner Ernährung und vor allem, weil er jeden Tag bis zu sechs Stunden trainiert, um wieder in Form zu kommen? Da würde selbst ich abnehmen, sechs Stunden täglich im Sattel…
Unbestritten: die Theorie vom ausgeglichenen Säure/Basen-Haushalt ist altbekannt und viele Menschen schwören darauf, indem sie sie bei der Zusammensetzung ihres Speisezettels berücksichtigen. Ob es dazu eine potenzierte Tinktur braucht und welche Rolle der Glaube an den Erfolg spielt, das ist eine andere Frage. Eigentlich wünsche ich Beat viel Erfolg bei seinem neuerlichen Überlebensversuch… aber ich weiss wirklich nicht, was ich davon halten soll.