9/8  Nützt Operieren?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:18

Während der ganzen zweieinhalb Wochen seit der Operation beschleicht mich von Zeit zu Zeit eine selbstkritische Frage: Wenn ich an den Stöcken durch die Hotelhalle humple und kaum in der Lage bin, eine Zeitung unter den Oberarm geklemmt zu halten, und wenn man mir sagt, dass dies mindestens drei Monate lang so sein wird, dann befällt mich gelegentlich der Gedanke, was ich durch diesen Eingriff effektiv gewonnen habe?

Gut, die Schmerzen sind weg, solange ich die Tabletten nehme, aber das ist ja noch der Heilungsprozess. 10 bis 15 Jahre „hält“ das Implantat, steht im Prospekt, dann bin ich Anfang achtzig. Und wenn ich nicht zu wild in die Berge steige und noch etwas abnehme, hält es vielleicht länger.

Mit einer ähnlichen Fragestellung sind häufig die Magenoperationen bei Adipositas konfrontiert: vor allem bei Menschen, die wenig wissen über die Hintergründe der Krankheit, und bei Krankenkassen, die mmer noch ncht begriffen haben, dass die Investitition in eine bariatrische Operation in der Regel die wirtschaftlichere Lösung ist. Eine aktuelle Studie in Deutschland hat dies erneut bestätigt. Die Erkenntnis beruht auf der Auswertung von 25 medizinischen und sieben gesundheitsökonomischen Studien und zeigt auf, dass sich durch die chirurgischen Eingriffe Magenband und Magenbypass die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern lässt, dass Begleiterkrankungen zurückgehen und dass sich die Gesundheitskosten im Zusammenhang mit Adipositas verringern lassen.

Die Autoren der Studie hoffen, dass durch die Publikation dieser Resultate die heute noch sehr resriktive Haltung der Krankenkassen in Deutschland positiv beeinflusst wird. Die Erkenntnisse decken sich mit den Erfahrungen, die in der Schweiz gemacht werden.