22/12  Nahrung paradox

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 20:38

Es ist in diesen Tagen in den Medien zu lesen und zu sehen, wie viele Menschen es in der reichen Schweiz es doch gibt, die nicht genug zu essen haben und die entweder die Abfalltonnen hinter den Supermärkten durchwühlen oder sich an eine wohltätige Organisation halten müssen, die gratis Lebensmittel verteilt. Lebensmittel, die noch in einwandfreiem Zustand sind, aber deren Verfalldatum abgelaufen ist, so dass sie nicht mehr verkauft werden dürfen.

Wie verrückt ist diese Zeit? Da gibt es tonnenweise Nahrungsmittel, die eigentlich weggeworfen werden müssten… und Menschen, die nicht wissen, wovon sie leben sollen, obwohl sie einen Beruf haben und arbeiten können… und Menschen, die sind krank, weil sie zu viel essen (oder essen zu viel, weil sie krank sind)… das geht nicht auf, das kann nicht mehr stimmen. Mitten im Überfluss der Wegwerfgesellschaft ist die Armut zuhause, und betroffen sind nicht nur die Menschen auf der Flucht ohne Papiere, betroffen sind auch Leute, die nie daran gedacht hätten, dass sie sich je in dieser Lage befinden könnten.

Und wir, die wir das Privileg haben, frei von Not, Hunger und Angst unsere Tage verbringen zu können – tun wir auch genug, um den andern zu helfen, die weniger Glück gehabt haben als wir? Oder machen wir uns diese Gedanken nur, weil es Weihnachtszeit ist?