27/2  Geht an die Nieren

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:41

Es liegt eine Art Fluch auf unserem Bemühen um eine Gewichtsreduktion. Als seinerzeit ein gewisser Dr. Atkins seine Kohlenhydrat-freie Ernährung propagierte, warf man ihm vor, die Gesundheit seiner Anhänger zu gefährden und empfahl, diese „Diät“ nur unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen. Über Atkins selber kursierten die abenteuerlichsten Gerüchte, unter welch bösen Umständen – Verfettung, Herzschlag – er am Ende seiner Tage aus dem Leben geschieden sei…

Dann realisierten die Ernährungsleute, dass der – massvolle -Verzicht auf Kohlenhydrate doch nicht so schlecht sei und es kamen zahlreiche Varianten von „ketogener“ Ernährung in Umlauf, mit einem erhöhten Anteil an Eiweiss, mit reduzierten Kohlenhydraten und mit wenig Fett. Der Verzicht auf Kohlenhydrate (vor allem am Abend) zugunsten von Eiweiss fand zunehmend Anklang und wurde auch in der Gastronomie akzeptiert…

Und nun? – Jetzt findet die Forschung heraus, dass die Hälfte aller Nierenleiden (in Amerika) möglicherweise auf einen erhöhten Eiweiss-Konsum zurück zu führen sind, denn 50% der Personen, die ein chronisches Nierenleiden haben, haben eine oder mehrere Diäten hinter sich.. Wer eine Low-Carb-Diät absolviere, der nehme mehr Eiweiss zu sich als der sogenannte Normalesser. Das könne an die Nieren gehen. Deshalb sei es unbedingt wichtig, nur „massvoll“ Eiweiss zu verspeisen (im Durchschnitt sollten dies nicht mehr als 1,2 Gramm pro Kilo Körpergewicht sein; wer eine ketogene Diät einhält, nimmt aber fast das Doppelte zu sich, bei Nierenbeschwerden müsste man sich auf die Hälfte beschränken).

Wie mans also macht: ein Pferdefuss ist immer irgendwo versteckt und es bleibt bei der Wahl zwischen Pest und Cholera. Solange man dabei abnimmt.