22/12  Do not: Donuts

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:18

Homer Simpson ist der grösste Fan. Er kann keinem dieser Ringe aus weichem Teig widerstehen, die innen gefüllt sind mit Vanille- oder Schokocreme und aussen überzogen mit Zuckerglasur. Hierzulande sind sie erst vor einigen Jahren in Mode gekommen und haben die stämmigen Berliner abgelöst und den Dänischen Plunder oder die Nussecken, die vorher das Feld der süssen Zwischenverpflegungen beherrscht haben.

Der Grossverteiler, über dem ich wohne, macht es besonders raffiniert. Bei den Backwaren, nach dem Gestell mit dem Kleingebäck, den Gipfeli, Weggli, Bürli, Tessiner-Brötchen und Laugenbrezeln, kommen die verschiedenen frisch gebackenen Brote mit ihrem verführerischen Duft… und mitten im Brotregal liegen sie auf Augenhöhe in einem speziellen Körbchen: die Donuts. Zwei bis drei Sorten, aber nur wenige Stücke, so dass man immer denken muss, das seien für heute die letzten, die es noch gibt, und wenn man jetzt nicht zugreife, sei die Chance vertan… Sie stecken schon in einer halb tütenförmigen Umhüllung aus fettabweisendem Papier und ich stelle mir vor, dass eine Mitarbeiterin extra damit beauftragt ist, jeweils nur gerade so viele wieder nachzufüllen, dass der Eindruck bestehen bleibt, es seien für lange Zeit die letzten.

Natürlich weiss ich, dass es sich dabei um Kalorienbomben aus Fett und Zucker handelt und dass ein einziger davon fast so nahrhaft ist wie eine kleine Mahlzeit. Aber ich kann es mir beim wöchentlichen Einkauf doch nicht immer verkneifen, einen mitlaufen zu lassen. Offenbar zum Abgewöhnen hat sich nun ein findiger Kopf neue Rezepte ausgedacht, die für uns normale Donut-Liebhaber so grässlich wirken, dass uns der Appetit vergehen sollte: gefüllt mit Sauerkraut, mit getrocknetem Fleisch, Chili und Algen umhüllt oder mit Wasabi und Käse… Allein der Gedanke daran lässt den Magen rotieren, obwohl – das muss ich zugeben – die Dinge doch ganz lecker aussehen, so auf den ersten Blick. Aber ein Festtagsschmaus wäre das nicht.