29/12  Steuer-Analyse

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:58

Da kommt im Alten Jahr noch eine wissenschaftliche Untersuchung auf den Tisch. Sie stammt aus Neuseeland und ist der Frage nach dem Nutzen von Steuern auf bestimmten Lebensmitteln nachgegangen. Ausgewertet wurden 32 bestehende Studien auf diesem Gebiet aus Ländern, die zur OECD gehören.

Die Erkenntnis lautet einerseits – knapp zusammengefasst – dass eine steuerliche Verteuerung von Junk Food und Süssgetränken bei gleichzeitiger Verbilligung von Früchten und Gemüse durchaus einen Einfluss auf die Menü-Gestaltung der betreffenden Bevölkerung haben kann.

Man beachte die Vorsicht in der Formulierung: „haben kann“. Denn der Preis allein, so die Botschaft, ist nicht matchentscheidend. Der Erfolg einer solchen Massnahme hängt ab von den flankierenden Aktionen bei der Einführung, von Aufklärung, Information, Motivation, von Anreizen, aber auch von den bestehenden landesspezifischen Essgewohnheiten und der kulturellen und sozialen Bedeutung des Essens.

Auch wenn statistisch gesehen eine Preiserhöhung um 10 Prozent bei den Süssgetränken zu einer Verringerung des Konsums um bis zu 25 Prozent führen kann, ist noch nicht gesagt, dass dies automatisch einreten würde. Auch ist nicht sicher, dass die finanziellen Einsparungen vom Konsumenten dann auf „gesunde“ Kost umgelagert und nicht für andere „ungesunde“ Lebensmittel verwendet würden…

Einig sind sich die Forscher – wie immer in diesen Themen – dass zu diesen Fragen noch viel und intensiv weiter geforscht werden muss, um verbindliche Klarheit zu erhalten. Wenn das keine Erkenntnis ist.