28/1  Dschungel-Schmalkost

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:11

Natürlich schaut keiner die Sendung. Es ist wie mit dem „Blick“, den dem Vernehmen nach auch niemand kauft sondern höchstens mal im Wartezimmer drin blättert. Es geht um das skandalumwitterte Dschungelcamp auf dem TV-Sender RTL.

Eine der Besonderheiten dieses Fernseh-Events besteht darin, dass die Camp-Insassen im aufgepimpten australischen Busch nur eine ganz bescheidene Grundnahrung erhalten, bestehend aus 70 Gramm Reis und 70 Gramm Bohnen… gerade mal 450 Kalorien pro Tag. Die zusätzliche Nahrung müssen sie sich dadurch verdienen, dass sie unangenehme Aufgaben bewältigen.

Nun hat ein RTL-Journalist für das magazin „extra“ einen Selbstversuch gestartet, indem er sich mehrere Tage dieser Extrem-Diät unterworfen hat und dabei seine Stimmungen und Empfindungen protokollierte. Seine Eerfahrungen glichen denjenigen, die man macht, wenn man sich einer kontrollierten Fastenkur unterzieht. An sich und auf kurze Dauer ist es unbedenklich, zu hungern, sagen die Ärzte. Auch ein „normalgewichtiger“ Körper hat Reserven, um einige Tage zu überstehen. Wichtig ist aber, dass man dabei in Bewegung bleibt, ja soger bewusst trainiert, da sonst der Körper die Energie, die er braucht, daraus bezieht, dass er Muskulatur abbaut.

Eindrücklich auch die Intensität, mit welcher der Proband den Geschmack eines Hamburgers erlebt, nachdem er – bereits vom Hungern mitgenommen – eine Übung bewältigt hat und als Belohnung in den Mac beissen durfte. Auch das haben wir beim Heilfasten schon erlebt, wenn das erste Stück Brot schmeckt, als wäre es ein köstliches Stück Kuchen.

Aber um nachhaltig Gewicht zu verlieren taugt die Dschungel-Diät definitiv nicht, es reicht schon, wenn es sich für den Betrachter um geistige Schmalkost handelt.