24/6  Frauenurinal

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:34

Das Geschäft mit dem Geschäft. Nächsten Montag soll es auf den Markt kommen, und schon heute ist es der wohl am meisten beworbene Artikel im Internet und in den Sozialen Medien: das Frauenurinal. Welche Website ich auch anklicke, der automatische Google-Werbedienst knallt mir mindestens eines wenn nicht gleich mehrere dieser Amazon-Inserate ins Gesichtsfeld. Dabei geht es um eine Art flachgepressten Trichter aus violettem Weichplastik, den sich die Damenwelt, wenn sie mal (klein) muss, unten unters Höschen halten bzw. pressen kann (soll sich pipidicht anschmiegen), um dann so in aufrechter Haltung „wie ein Mann“ das zu tun, wozu sie sich eigentlich setzen müsste, wenn da nicht diese verdreckte Kloschüssel und der ebensolche Ring vom Sitzen dringendst abraten würden…

An sich offenbar eine gute Sache, erste Feedbacks sind positiv bis begeistert. Es gibt ja auch Vorläufer-Produkte, die sich bei Openair-Festivals bereits bewährt haben, aus Karton gefaltet, oder so. Das neue Ding soll 8 € 99 kosten und bei Bestellung portofrei zugeschickt werden.

Ich frage mich nun allerdings seit einigen Tagen, weshalb ausgerechnet ICH mit dieser Internet-Werbung so aggressiv eingedeckt werde. Besteht da am Ende eine heimliche Verbindung zwischen dem Apotheker meines Vertrauens und dem Anbieter, so dass dieser erfahren hat, dass der Arzt die Dosierung meines Diuretikums erhöht hat? Oder ist es weiter herum bekannt, dass ich selber kraft meiner Fettschürze zur Kategorue der Sitzpinkler gehöre und meine Notdurft im Stehen gar nicht verrichten könnte? Wobei mir dann allerdings das angepriesene Hilfsmittel auch nichts nützen würde, weil die Arme einfach zu kurz geworden sind… Oder bin ich mal – natürlich per Zufall – auf eine verfängliche Website geraten, wo man den Golden Shower zelebrierte?

Rätsel über Rätsel. Die moderne Technik machts möglich. Bin gespannt, wie lange das Werbe-Bombardement andauert.