1/11  Verbraucher rebellieren

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:48

Es müsse endlich etwas geschehen. Das fordert die Europäische Gruppe für Konsumenten-Rechte BEUC und proklamiert „Game Over!“ für Werbung für unpassende Nahrungsmittel, die an Kinder und Jugendliche gerichtet ist.

Zwar haben sich die grossen Anbieter 2007 auf eine freiwillige Verzichtserklärung (EU-Pledge) geeinigt, was die TV-Werbung betrifft. Und die dort formulierten Auflagen werden auch mehr oder weniger eingehalten… aber die Konsumenten-Organisationen haben nachgewiesen, dass die direkte Bewerbung von viel zu zuckerhaltigen und zu fettigen Genussmitteln massiv in andere soziale Medien und Apps verlagert wurden, die von Kindern aller Altersklassen häufig genutzt werden.

So sind die Kids einem permanenten Bombardement durch unpassende Werbebotschaften für dickmachende Schleckwaren ausgesetzt, während die Industrie sich zufrieden rühmen kann, sie halte das abgegebene Versprechen ein, im Umfeld der Kindersendungen am Fernsehen nicht für ihre Produkte zu werben. Dabei werden die Kindersendungen vornehmlich von den Omas und Opas geschaut (die freilich auch zum Zielpublikum für Kinderschleckzeug gehören, wenn sie vor der Tagesschau die gesäuselte Botschaft vernehmen, dass „auch die Drachen“ gerne zwischendurch einen „kühlen Snack“ naschen, auch wenn dieser praktisch rein aus Zucker und Fett besteht. Dass die Drachen nicht mehr fliegen können, wenn sie übergewichtig geworden sind, davon zwitschert das liebliche Kind natürlich nichts, sonst würden sich Omi und Mama die Sache nochmals überlegen.

Wann gehen bei uns die Verbraucher-Organisationen auf die Barrikaden? Bleiben wir dran.