26/2  Essensretter

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:52

Es ist ja paradox. Eigentlich sollten wir alle, die wir mit unserem Zuviel an Körpergewicht kämpfen, nicht mehr sondern weniger essen. Gezielter Verzicht ist angesagt, verantwortungsvolle Nutzung der Nahrungsmittel.

Und gleichzeitig überquellen die Regale der Anbieter, steigen unsere Ansprüche bezüglich Frische, Aussehen und Qualität der Produkte. Wenn wir die Wahl haben, greifen wir nach den „schönen“ Früchten, wir lesen aus. Übrig bleiben am Ende des Tages die unansehnlichen, vielleicht schon etwas fleckigen Exemplare.

Dass Lebensmittel, die nicht verkauft wurden, nicht vernichtet werden müssen, dazu gibt es zahlreiche, sehr positive Konzepte. Die „Tafel“-Angebote finden zunehmenden Goodwill und ermöglichen so vielen Menschen einen Zugang zu Lebensmitteln, die sie sich sonst nicht (mehr) leisten könnten. Auch wenn dies indirekt eine Bankrotterklärung für unser Sozialsystem darstellt: dass so viele Familien heute in einem der reichsten Länder der Welt an der Armutsgrenze leben müssen.

Eine interessante Variante der Lebensmittel-Rettung bietet der Verein Foodwaste.ch, der hilft, öffentliche „Foodsave-Bankette“ zu organisieren, bei denen es darum geht, aus Essens-Restposten eine festliche Gemeinschafts-Verpflegung für besondere Anlässe zu kreieren… Ein nachahmenswertes Experiment, das zugleich unser Bewusstsein für den Wert und die Bedeutung der Nahrung schärft.