10/1 Bauern in Not?
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:23 |
Es frisst der Bauer in der Not
seine Wurst auch ohne Brot.
An diese etwas derbe Weisheit, die in unserer Jugendzeit dem Volksmund zugeschrieben wurde, fühlte ich mich erinnert, als ich gestern auf TeleZüri gesehen habe, wie das Rohner-Konzept diskutiert wurde. Ursula Moser hatte innerhalb von zwei Jahren 90 Kilo abgenommen, eine in der Tat beachtliche Leistung. Und Dr. med. Wolfgang Rohner, der dem Konzept seinen Namen gibt, sass dabei.
Das „Rohner-Konzept“, das auf der SAPS-Website im Diskussionsforum immer wieder für hitzige Auseinandersetzungen Stoff bietet, ist eine etwas modifizierte Version des Atkins-Prinzip, eine sogenannt „ketogene“ Ernährungsweise, bei der konsequent auf den Verzehr von Kohenhydraten – sei es in Form von Teigwaren, Brot, Zucker, Früchten, Schokolade… – verzichtet wird.
Aufgrund einer Blut-Analyse wird dem Patienten ein spezifischer Stoffwechsel-Typ zugeordnet, für den eine Nahrungsmittel-Liste abgegeben wird mit den verschiedenen Elementen, die erlaubt, in kleinen Mengen möglich oder verboten sind. – Es gibt Leute, die mit dieser Methode markant an Gewicht verloren haben. Andere haben nach längerer oder kürzerer Zeit das Handtuch geworfen, weil sie „ganz ohne Brot“ nicht leben mochten. Nun kann man fragen, was denn wichtiger, was erstrebenswerter sei: Sein Normal- oder Wohlfühlgewicht wieder zu erlangen und beschwerdefrei zu sein oder nicht auf Zucker, Brot und Teigwaren verzichten zu müssen (quasi für den Rest des Lebens)?
Wäre Übergewicht eine Krankheit wie eine Allergie, die beim Verzehr von bestimmten Lebensmitteln einen Ausschlag mit leuchtend grünen Pusteln und einen höllischen Juckreiz, begleitet von Schwindel-Anfällen und unkontrollierten Zuckungen auslösen würde, dann fiele uns eine solch radikale Umstellung allenfalls leichter. Aber so merken wir die Folgen unseres Verhaltens erst mit Verzögerung, wenn die magische Grenze auf der Waage wieder mal überschritten ist…
Nun, beim Rohner-Konzept gibt es auch noch den medizinischen Aspekt: Kritische Standesgenossen wenden ein, wer sich längere Zeit so einseitig ernähre, riskiere u.a. einen bleibenden Leberschaden. – Die gemäss „Consensus“ akzeptierten konventionellen, medizinisch überprüften Therapien jedenfalls führen dieses Konzept nicht im Angebot.
TeleZüri nimmt den Ball auf. Am Donnerstag wird das Thema weiter geführt, in einer neuen Runde, deren Zusammensetzung ich noch nicht kenne, mit einer Ausnahme: Ich werde dabei sein. Bis dann!
PS: …oder auch nicht. – „TeleZüri“ hat aus aktuellem Anlass sein Programm umgestellt und bringt den ZSC-Kloten-Stadion-Knatsch zur Sprache. Sorry, vielleicht ein andermal.