28/2  Ess-Lust

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:43

Essen ist in der Regel eine lustvolle Angelegenheit. Ich hatte zwar mal einen Kollegen, der bezeichnete sich selbst als „lustlosen“ Esser, quasi asexuell im Hinblick auf Kulinarik. Für ihn war Nahrungsaufnahme ein rein energetisch-mechanistischer Vorgang, mit dem der „Maschine“ von Zeit zu Zeit Energie zugeführt werden musste. Geschmack spielte dabei keine Rolle. Er könnte auch Sägespäne essen, wenn sie nahrhaft wären, sagte er jedenfalls.

Aber bei den meisten Menschen verhält es sich wohl anders. Für sie ist Essen mit Genuss verbunden. Dabei geht es nicht nur um die Geschmacks-Synfonien im Mund, um die strukturelle Beschaffenheit einer Speise, wenn sie zwischen Zunge und Gaumen aufgenommen wird – auch der Anblick kann schon Genuss verheissen und wollüstige Speichelkaskaden auslösen…

Das wurde mir heute in aller Deutlichkeit bewusst, als ich einen Fragebogen ausfüllte, der von der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich im Rahmen einer Studie verschickt wird: damit wird – freiwillig und anonym – erhoben, mit welchen Emotionen das Essverhalten der Teilnehmenden verbunden ist. Im zweiten Teil der Umfrage geht es darum, eine Reihe von Abbildungen danach zu bewerten, wie gross die Lust ist, diese Speisen zu verzehren.

Und ich muss gestehen, dass ich diese Umfrage mit wachsendem Befremden mir selber gegenüber absolviert habe: da sind prachtvolle Fotos zu sehen von leckeren Speisen, in brillanten Fotos festgehalten, saftige Schnitzel, üppige Hamburger, Lasagne, Pizzen, überbackene Filets, Sugo-Spaghetti, Milkenpastetli… und dann kommen die Desserts, bei denen einem Hören und Sehen vergeht, in allen Farben und Formen, Baisers, Panna-Cotta, Schwarzwälder, Tiramisu, Erdbeerschnitten, Schokokuchen, Brownies…

Und unter jedem Bild eine Skala mit zehn Punkten und der Frage: Wie gross ist Ihre Lust, diese Speise uzu essen? Von 1 (keine Lust) bis 10 (grosse Lust). Und ich habe praktisch überall die Zehn anbekreuzt!!! Nur beim CocaCola habe ich die 4 markiert, weil ich nun mal kein Cola-Trinker bin.

Was sagt mir dieser Test über mich selber? – Die Lust wäre da und gross… aber im täglichen Leben träume ich nur davon, denn mein gegenwärtiges No-Carb-Ernährungsprogramm verbietet mir Süssigkeiten dieser Art konsequent. Vielleicht bin ich nach zwei Jahren dermassen auf Entzug, dass ich die Nachtisch-Schwelgerei überhöhe und verkläre? – Versuchen Sie es doch auch: machen Sie diesen Test. Und staunen Sie über sich selber.




23/2  Pegan – was ist das?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:16

Juhuu! – ich bin im Trend! Und zwar voll. Höre heute Morgen am Radio zufällig, dass aus Amerika ein völlig neuer Ernährungstrend kommt. Er nennt sich „pegan“ – eine Kombination aus den Begriffen „vegan“ und „paleo“, also einerseits leben ohne tierische Produkte und andererseits sich so ernähren wie einst unsere Vor-Vor-Vorfahren in der Steinzeit, als es noch weder Viehzucht noch Ackerbau gab.

Und wie sieht die pegane Ernährung aus? In etwa so, wie ich seit nunmehr zweieinhalb Jahre esse: praktisch ohne Kohlenhydrate, viel Gemüse, etwas Früchte, wenig Fleisch, keine Milchprodukte und keine Fertigprodukte… So einfach. „Meine“ Diät-Vorgaben wurden von Dr. med. Massimo Fumagalli, einem Tessiner, entwickelt. Er kombiniert sie mit einer wöchentlichen Akupunktur-Session, was unterstützend wirkt beim Gewichtsverlust.

Die pegane Kost dagegen wurde – schon vor drei Jahren – in USA ausgetüftelt von einem Dr. Mark Hyman. Sie fand dort ein breites Echo und kommt nun offenbar nach Europa. Inzwischen hat sich auch hier die Erkenntnis durchgesetzt, dass weniger Kohlenhydrate besser sind und dass ein Zuviel an Zucker vermieden werden sollte… Die pegane Ernährung erfüllt beide Kriterien. (Meine Sinomedica-Diät ist da noch strikter: sie verzichtet gänzlich auf zugesetzten Zucker und auch auf die meisten Früchte und Gemüse, die mehr als nur ein Minimum natürlichen Zucker enthalten; zudem verzichtet sie nicht nur auf Milchprodukte, sondern auch auf Eier, zur Entlastung der Nieren bei der Ausscheidung.)

Die meiste „pegane“ Literatur mit Rezepten etc. ist vorläufig erst auf englisch erhältlich. Wenn der Trend anhält, wird man mehr darüber hören und wird es bald bei geschäftstüchtigen Anbietern entsprechende Abteilungen geben… Mal sehen, wann uns die Steinzeit einholt.




22/2  Überlebensstrategie

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:36

Es ist ein cleverer Schachzug. HeyHuman, eine weltweit tätige Branding-Agentur, empfiehlt der Zuckerwaren-Industrie, sich rechtzeitig darauf vorzubereiten, dass möglicherweise bald einmal jegliche Werbung für zuckerhaltige Lebensmittel verboten werden könnte.

Entsprechende Anstrengungen laufen in England. Nachdem im April eine Steuer auf Süssgetränken eingeführt wird, laufen bereits Bestrebungen, die Regierung dazu zu bewegen, eine generelle Steuer von 20% auf dem Rohstoff Zucker zu beschliessen. Die „Action on Sugar“ hat eine entsprechende Kampagne lanciert, welche auch darauf abzielt, die Promotion von Süsswaren einzuschränken.

HeyHuman schlägt – ganz ohne Eigennutz – angesichts solcher Perspektiven vor, die grossen Anbieter möchten nun ab sofort alles unternehmen, um ihre Marke, ihren „Brand“, durch intensive Bewerbung im Bewusstsein der Kundschaft so sicher zu verankern, dass sie auch nach dem allfälligen Erlöschen der Werbe-Scheinwerfer auf ihre Produkte quasi am Schwarzmarkt weiter verkauft werden können. Denn eine dominante Markenpräsenz prägt sich ein und kann noch über Jahre nachwirken.

Diese Strategie, umgesetzt solange die Werbung noch nicht eingeschränkt ist, sei wie eine Versicherung, die man abschliesst in der Hoffnung, dass das Schlimmste hoffentlich doch nicht eintreten möge. Die Augen vor einem möglichen Werbeverbot zu verschliessen wäre das Dümmste, was man machen könne, sagt die Werbeagentur. Sie profitiert so oder so.




20/2  No-Plastic!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:27

Das Bewusstsein gewinnt langsam an Boden. Kunststoff-Produkte, gefertigt aus Erdöl, werden zu einer existenzbedrohenden Gefahr für unseren Planeten. Sie verschmutzen die Weltmeere, sind biologisch kaum mehr abbaubar, lösen sich in immer kleinere Partikel auf, die sich im Fleisch der Fische ansammeln und so auch in die Nahrungskette des Menschen gelangen. Was sie dort anrichten, ist noch wenig erforscht. Das Risiko besteht, dass sie ähnlich wie die chemischen endokrinen Disruptoren wirken – das sind Substanzen, welche den Hormonhaushalt beeinträchtigen, mit dem sich unsere Körperfunktionen, auch Hunger und Sättigungsgefühl, selber regulieren.

Zwar sind wir in der Schweiz in der Chamipons League der Recykler, aber es wird immer noch viel zu viel Plastikmüll weggeworfen. Der Entscheid unserer Grossverteiler, auf den „Raschelsäcklein“ bei der Kasse eine symbolische Gebühr zu erheben, hat zwar zu massiven Säcklein-Einsparungen geführt, ist aber nur ein Tropfen im grossen Plastik-Meer. Und auch hierzulande nicht wird noch nicht alles Plastikmaterial – ausser den PET-Flaschen – zurückgenommen. Ich selber verzichte seit Anfang 2017 konsequent beim Einkauf auch auf die noch immer gratis abgegebenen Säcklein für Früchte und Gemüse: ich lege den Einkauf unverpackt auf die Waage und dann offen in den Korb, und scanne lediglich die Etikette ein… so muss ich allein bereits Tausende von Säcklein eingespart haben.

Und nun ist von einer Ladenkette in England zu lesen, die jeder Plastik-Verpackung rigoros den Kampf angesagt hat. Das Experiment ist nachahmenswert, über die wenigen Läden hinaus, in denen die Produkte „offen“ zum Verkauf angeboten werden. Es sind Schritte in die richtige Richtung. Bis zum Ziel einer Plastik-freien Welt ist es noch weit.




19/2  Hochverarbeitet

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:41

Sie würden das Krebsrisiko erhöhen. Sagt eine französische Studie, die im renommierten British Medical Journal publiziert wurde: die hochverarbeiteten Nahrungsmittel. Zwischen 2009 und 2017 wurde das Essverhalten von 105’000 Personen analysiert. In dieser Zeit hatte der Verzehr von „hochverarbeiteten“ (ultra-processed) Lebensmitteln um 10% zugenommen. Parallel dazu wurde eine Zunahme des Krebsrisikos um 12% festgestellt. Daraus wird gefolgert, dass ein Zusammenhang besteht zwischen diesen beiden Fakten.

Aber was genau versteht man unter „verarbeitet“ und „hochverarbeitet“? Seit kurzen gibt es eine offizielle Klassierung für den Verarbeitungsgrad von Lebensmitteln, unterteilt in vier Gruppen:

  • Gruppe eins sind die „minimal verarbeiteten“ Lebensmittel: frische, getrocknete, gefrorene Früchte und Gemüse, Körner, Mehl (ohne Zusätze), Eier, frisches oder gefrorenes Fleisch, Fisch, Milch (direkt vom Hof)
  • Gruppe zwei sind Nahrungsbestandteile, die aus anderen Rohstoffen gewonnen werden wie Zucker, Öl, Fett, Salz, Gewürze…
  • Gruppe drei sind die „einfach verarbeiteten“ Produkte wie Gemüse und Früchte in Konserven (mit Konservierungsmitteln), gesalzenes Fleisch, Käse und Molkereiprodukte, frisches Brot…
  • Gruppe vier schliesslich sind die „hochverarbeiteten“ Lebensmittel wie Softdrinks, verpackte Snacks und Süssigkeiten, abgepackte Backwaren, Fleischerzeugnisse wie Chicken Nuggets oder Charcuterie, Instant-Suppen, Sofort-Gerichte, Fertig-Pizzen und vorfabrizierte Tiefkühlprodukte, Convenience-Food.

Die Erkenntnis, dass mit zunehmendem Verarbeitungsgrad auch die Risiken einer gesundheitlichen Gefährdung steigen, ist nicht neu. Die Einteilung in die vier Gruppen macht jedoch deutlich, wie schwierig es geworden ist, angesichts der aktuellen Angebots-Palette im Supermarkt noch „unverarbeitete“ Lebensmittel aufzutreiben.




15/2  Süsse Sache

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:25

Zucker ist momentan dominant auf meiner To-Do-Liste. Parallel arbeite ich an mehreren Projekten. Da ist einmal der Schweizer Ständerat, der sich am 6. März mit der Standesinitiative des Kantons Neuenburg befasst. Diese verlangt, dass sich der Bund Gedanken machen solle, wie man durch lenkende Massnahmen (Zuckersteuer?) den viel zu hohen Zuckerkonsum in der Schweiz eindämmen könnte. Ich bin daran, den Deutschschweizer StänderätInnen einen Brief in dieser Sache zu schreiben. Der Entwurf liegt vor und die Briefe werden in den kommenden Tagen verschickt. Ob sie gelesen werden und etwas bewirken können – das ist eine andere Frage.

Sodann plant die Gesundheitsorganisation Public Health Schweiz auf den 26. April ein Symposium zum Thema „Süsser Verführer Zucker – Hintergründe und Handlungsbedarf“, bei dem es um die gleiche Thematik geht. Die Veranstalter haben mich gebeten, in einem Kurz-Video für diesen Anlass die Werbetrommel zu rühren… so bin ich dabei, ein kleines Drehbuch zu erarbeiten, das wir dann kommende Woche ins bewegte Bild umsetzen.

Verschiedene Medien befassen sich ebenfalls mit dem Thema und haben um unsere Haltung und um Informationen nachgefragt. Es ist wichtig, dass diese Fragen öffentlich erörtert werden, auch wenn sich im Moment noch keine politische Bereitschaft zum Handeln abzeichnet.

Bei den Recherchen zur Video-Skizze bin ich auf einen Blog gestossen: „Ohne Zucker“ nennt er sich und bildet die ganze Themenbreite des Problems ab, bis hin zu einer Fülle von leckeren Rezepten aus der zuckerfreien Küche. Ich kann diesen Blog allen wärmstens empfehlen, die sich mit dem Gedanken befassen, ihre tägliche Zuckermenge zu reduzieren. Es muss nicht sofort von 100 auf Null gehen… aber die Bloggerin, Dominique Bachmann, sagt es treffend: zum Leben brauchen wir KEINEN Zucker.

In der Natur kommt er – in „reiner“ Form – nicht vor, einzig in Früchten und im Honig… Er ist eines der frühen Luxusgüter, die kein Problem darstellten, solange sie unerschwinglich waren und nur selten und in kleinen Dosen genossen wurden. Dass wir heute von der Nahrungsindustrie damit zugeschüttet werden, macht ihn zu einer Lebensbedrohung.




14/2  Hüschenie

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:47

Mein Name ist Eugen. Das war und ist ein Buch, das mich durch meine Jugendzeit begleitet hat: die Lausbubengeschichte mit Tiefgang von Klaus Schädelin… In Erinnerung ist mir eine Passage, in der die Buben auf ihrem Velo-Trip ins Tessin mit Problemen der Sauberkeit konfrontiert waren (es ging glaub um den Latrinen-Bau oder so), und einer wusste, dass dabei die Hygiene wichtig sei. Lautmalerisch sprachen sie von der „Hüschenie“. Und die Jungs stellten sich unter dieser Hüschenie sehnsuchtsvoll eine exotisch schöne Frauengestalt vor, nach der sich frühpubertär schmachten liess…

Warum ich darauf komme? Da gab es unlängst eine Studie, in der über 100 Folgen von verschiedenen TV-Kochsendungen daraufhin analysiert wurden, wie die TV-Köche es mit der Hygiene bei ihrem Showkochen hielten. Und siehe da: praktisch im Minutentakt unterlief diesen jeweils ein „Fehler“, was die Sauberkeit im Umgang mit Lebensmitteln beim Kochen betraf.

Und ein weiteres Experiment bewies, wie solche Sendungen wirken können: einer Gruppe von Leuten wurde ein Video mit Hygiene-Verfehlungen bei der Zubereitung eines einfachen Rezeptes gezeigt, einer anderen ein Video mit „korrektem“ Verhalten zum gleichen Rezept. Dann mussten beide Gruppen dieses Rezept nachkochen. Dabei verhielt sich die zweite Gruppe wesentlich „hygienischer“ als die erste.

Daher der Hinweis an alle, die zuhause selber kochen: macht es den TV-Starköchen nicht nach! Sie sind zwar wahrscheinlich nicht weniger hygiene-bewusst als andere, aber ihre Präsentation wird in aller Regel nicht 1:1 in Echtzeit abgebildet, sondern wird auf Tempo und Drive zurecht geschnitten, wobei dann eben die „unattraktiven“ Handlungen wegfallen wie: Hände waschen, Wischtuch wechseln, Unterlagen säubern etc.

Aber bei alledem hält sich ein Gedanke im Hintergrund: wir waren früher auch nicht so hygiene-versessen… und haben trotzdem überlebt. Oder gerade deswegen?




13/2  Gen, genauer, am genausten…

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:01

Das ist natürlich nur ein Kalauer. Aber mit Genetik wird gerne Klamauk getrieben, seit man die Gene immer lückenloser entschlüsseln kann. Tatsache ist, dass eine Vielzahl von genetischen Faktoren unser Essverhalten und unseren Stoffwechsel bestimmen. Die Erforschung dieser Zusammenhänge ist erst angelaufen.

Und schon ist die Schlankheitsindustrie auf den anrollenden Zug aufgesprungen und bietet Gen-Tests an, mit deren Hilfe man müheloser abnehmen könne als mit anderen Methoden. Darüber hat gestern das SRF-Nachrichtenmagazin 10 vor 10 berichtet. Ernährungsfachleute und Genetiker sind mit diesem Gen-Diät-Test kritisch zu Gericht gegangen. So simpel sei die Sache nicht, dass aus genetischen Konstllationen lineare Schlussfolgerungen gezogen werden könnten. Das Essverhalten, das zu Übergewicht und Adipositas führen kann, sei nicht nur rein genetisch geprägt, sondern ebenso sehr durch die persönliche Situation, das familiäre Umfeld, die Gewohnheiten des Alltags.

Wie kommt es dann, dass doch einige Leute, die im TV-Beitrag zu Wort kommen, über ihre Erfolge mit der Gen-Diät berichten? Angetönt wird es im Report: die Ernährungs-Empfehlungen mit den dazu gelieferten Rezepten sind – Gen-Typ hin oder her – auf jeden Fall die Grundlage für eine ausgewogene, kalorien-reduzierte Diät, mit der man, sofern sie konsequent eingehalten wird, Gewicht verlieren kann. Dazu kommt, und das scheint mir ausschlaggebend, dass bei kaum einem medizinischen Phänomen wie bei Adipositas der Placebo-Effekt so ausgeprägt ist. Das haben unzählige Tests gezeigt, bei denen der Gewichtsverlust bei Einnahme von Medikamenten quasi identisch war mit demjenigen der Probanden, die statt des Medikamentes eine Placebo-Pille ohne Wirkstoff erhielten.

Glaube macht nicht nur selig, er kann auch leichter machen. Solange man sich daran hält. Genau.




10/2  Fribourg macht’s vor

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:02

Es ist ein Zeichen. Als erster Kanton hat Fribourg beschlossen: in den Verpflegungsautomaten an den Schulen sind zuckerhaltige Getränke und Schokolade-Snacks ab sofort verboten bzw. eingeschränkt. Der Kantonsrat hat einen entsprechenden Antrag der Sozialdemokraten mit 54 gegen 41 Stimmen (bei 4 Enthaltungen) angenommen, obwohl sich der Regierungsrat dagegen gewehrt hatte: der Vorstoss sei zwar gut gemeint, aber die Umsetzung liege danach in der Verantwortung der Gemeinden und der Schulbehörden und könne wohl nicht konsequent durchgesetzt werden.

Von bürgerlicher Seite wurde geltend gemacht, die richtige Auswahl am Automaten gehöre zum Lernprozess der Jugendlichen und es würde daher genügen, die Deklaration der Produkte zu verbessern, um den Schülern den eigenverantwortlichen Entscheid zu erleichtern. Der Antrag fand trotzdem eine Mehrheit. Man darf auf die Konsequenz bei der Realisierung und auf allfällige Diskussionen gespannt sein.




7/2  Gegen Verschwendung

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 19:31

Essen beherrscht unser Leben. Wer übergewichtig ist und sich so ernähren will, dass das Gewicht zumindest konstant bleibt, denkt mehr ans Essen und an Lebensmittel als andere. In unserer Bürogemeinschaft haben wir uns als Team vorgenommen, in der kommenden Zeit wieder konsequent darauf zu achten, dass wir das „Richtige“ zu uns nehmen beim gemeinsamen Mittagsmahl. Dass vermehrt Gemüse und Lebensmittel mit geringer Kaloriendichte auf den Tisch kommen. Und dass wir uns vor allem nicht gegenseitig in Versuchung führen durch unbedachte Snackereien…

Dabei, und das muss man sich immer wieder vor Augen halten, leben wir hier in der privilegierten Situation, dass wir eigentlich nicht Not leiden, dass jederzeit und überall Nahrung im Überfluss vorhanden ist. Und wir sind konfrontiert mit der Tatsache, dass rund ein Drittel aller Lebensmittel immer noch im Abfall landen, sei es schon während der Produktion (weil unsere Anforderungen an Qualität und Aussehen von Früchten und Gemüse so hoch sind und weil der Kult mit dem „Verfalldatum“ auf die Spitze getrieben wird) oder dann in unserem Haushalt.

Darum ist es wichtig, am Anfang des Jahres die Aktivitäten von Foodwaste.ch in Erinnerung zu rufen: diese Organisation setzt sich für einen sensiblen Umgang mit den Lebensmitteln ein, kämpft gegen Verschwendung und unangebrachte Vernichtung von Nahrung. Sie verdient Beachtung und unsere Unterstützung.