27/4  Ein bequemer Sündenbock?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:57

Ha! Dachten wir’s doch! Nun ist der Beweis da, schwarz auf weissem Forschungspapier. Wissenschaftlich bewiesen, was wir bisher nur instinktiv gewusst haben wollen: Kinder, die regelmässig Fast Food essen, sind öfter übergewichtig als die andern…

Das hat das Forschungsinstitut für Kinderernährung der Universität Bonn herausgefunden, im Rahmen einer Langzeitstudie (die seit 21 Jahren läuft und für die 7’400 Ernährungsprotokolle von Kindern und Jugendlichen zwischen einem und 18 Jahren erstellt und ausgewertet wurden.

„Jungen und Mädchen, die Fast Food verzehren, haben einen höheren Body-Mass-Index als ihre Altersgenossen“, fasst die Studienleiterin Dr. Mathilde Kersting das Resultat zusammen. Und zwar in allen Altersklassen, wie betont wird. – Weiter konnte ermittlet werden, dass die jugendlichen Fast Food-Konsumenten täglich bis zu 15 Prozent mehr Kalorien zu sich nahmen als die Kinder, die „normal“ assen, und dass sie überdies seltener Obst und Gemüse verzehrten, wodurch ihnen die für die Entwicklung wichtigen Vitalstoffe fehlten.

Heisst das nun, dass der „Sündenbock“ geschnappt, entlarvt und geständig ist? – Wohl nur bedingt. Die Argumente der Anbieter sind klar: Einmal pro Monat kann nicht schaden (was ja auch wahr ist) und solange wir nicht US-amerikanische Verhältnisse haben und die Kids nur noch in den Fast Food-Lokalen rumhängen, kann es noch nicht so schlimm sein.

Umso mehr bedeutet dies aber: Wehret den Anfängen, schafft Bewusstsein, informiert über die Zusammenhänge und Gefahren, klärt auf, bevor es zu spät ist. Die Industrie muss mitziehen, wenn sie glaubwürdig sein will.