25/5  Kampf am Strich

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:01

Ich verstehe ja nicht viel von Sport, das gebe ich zu. Der ganze Fussball-Hype, der seit Wochen die scheinbar zivilisierte Menschheit überzieht, lässt mich so was von kalt. Irgendwie habe ich von Radioreportagen her die Formulierung im Ohr, es gebe da einen „Kampf um den Strich“… die, die unterhalb sind, möchten darüber sein, oder so.

Für mich geht unter diesem Motto etwas ganz anderes ab: es handelt sich nämlich um den Strich auf der Waage, und die Frage ist, ob mein Gewicht immer noch oberhalb dieses „Strichs“ abzulesen ist, oder bereits darunter. Im zweiten Fall ist Jubeln angesagt. Allerdings hat meine Waage gar keine Striche mehr, sie zeigt digital in Zahlen den jeweils frühmorgendlich aktuellen Stand meines gestrigen Unvermögens an, zu verzichten.

In einer Woche muss ich wieder antreten zum Kontroll-Appell. Ich habe nun den zweiten Monat der „ketogenen“ Ernährung hinter mir, das heisst: möglichst vollständiger Verzicht auf Kohlenhydrate, möglichst wenig Fett… Wenn man sich ganz streng an die Vorgaben halten würde, wäre die Auswahl der Speisen etwas beschränkt. Ich habe deshalb einige Variationen eingeführt, bei denen ich zwar immer noch frei von Kohlenhydraten bleibe, mir aber im Fleisch-Käse-Bereich etwas grössere Freiheiten gestatte, was den Fettgehalt betrifft.

Das hat zur Folge, dass in diesem zweiten „strengen“ Monat das Gewicht sich nicht mehr so gut verringert hat wie im ersten Monat. Ich nehme zwar weiterhin ab, insgesamt, aber nur noch in winzigen Schritten. Waren es im ersten Monat sieben Kilo, so sind es jetzt im zweiten nur noch die Hälfte… und einen Teil davon hatte ich ja im „Zwischenmonat“ mit sozusagen normaler Ernährung wieder zugenommen… nach dem Prinzip: zwei zurück und drei nach vorn.

Der imaginäre „Strich“, den ich mir für diesen Monat bei 135 gezogen habe, ist noch nicht erreicht. Noch fehlen anderthalb Kilos, die in der kommenden Woche verschwinden müssten. Es würde sich lohnen, wenn ich mir einen Ruck gäbe und mir vornähme, mir keine Ausnahmen zu gestatten, hart zu sein mir selber gegenüber und auf die Versuchungen zu pfeifen, die mir da in süssen Tönen zuflöten, nur ein ganz klein wenig von den „verbotenen“ Früchten zu naschen, könne doch kein Kilo ausmachen… – Kann es eben doch, wenn es drauf ankommt, so nah am Strich.


Ein Kommentar zu “Kampf am Strich”

  1. Max Lenz sagt:

    Habe gute Erfolge mit folgender Methode bzw Einsicht: Egal ob mit oder ohne Magenband, wir sind programmiert auf einen gedehnten Magen bzw Sattheitsgefühl. Ich gebe mir dieses mittels Salat in beliebiger Menge und es liegt bei mir drin, diesen mittels schwerer Gorgonzolasauce zu „versüssen“.
    Bin allerdings Anfänger und vielleicht kommt es auch dabei darauf an, wie gut die individuelle Futterverwertung ist…

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