2/6 Nahrungskosten
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:10 |
Was nichts kostet ist nichts wert. Eine altüberlieferte Weisheit des Volksmundes. Aber ist sie auch umkehrbar? Was viel kostet muss viel wert sein? Schön wärs und viele Probleme wären weggewischt, über die man sich die Köpfe heissredet, zum Beispiel in der SF-Arena, wo über die Preise der Agrarprodukte und über Einfuhrzölle bzw. deren Auswirkung auf die Lebensmittelpreise debattiert wird.
Die Schweiz als Hochpreisinsel mit denkmalgeschützten Produktionsstätten, die nicht mehr rentieren… wir sind zwar bereit, uns dieses volkswirtschaftliche Ballenberg etwas kosten zu lassen, aber gleichzeitig hecheln wir jedem Schnäppchenvorteil im Supermarkt hinterher und beobachten die Detailhandelsgiganten, wie sie sich mit ganzseitigen Farbinseraten und Angeboten zu Tagestiefstpreisen die Kundinnen gegenseitig streitig machen. Hier ist das 12er-Pack Mineralwasser 5 Rappen billiger, dort die zwei Kilo Rindshackfleisch 4 Rappen vorteilhafter… und wir sind noch so blöd, mit dem Auto 20 Kilometer weit zu fahren (zweimal, hin und zurück), um einen kleinen Preisvorteil zu ergattern, der weder Fahrtzeit noch Benzinkosten wettmachen kann.
Eine amerikanische Berechnung hat unlängst nachgewiesen, dass beim Hamburgerbräter das mengenmässige Upsize (also das Anbieten einer Gross-Portion) mit einem Mehrpreis von 67 Cents verbunden ist – für die man ganze 400 Kalorien zusätzlich bekommt. Viel Energie für einen geringen Aufpreis… aber brauchen wir das wirklich? Ist es eine reine Frage der Kosten? – Denn die zusätzlichen 67 Cents lösen, wenn sie sich auf Hüften und am Bauch zu Fettgebirgen türmen, Gesundheits-Nebenkosten aus, die ein Mehrfaches des ursprünglichen Zusatz-Schnäppchenpreises betragen!
Eine Rechnung, die so linear nicht aufgehen kann. Qualität hat ihren Preis und es lohnt sich, nicht nur preisbewusst, sondern auch qualitätsbewusst einzukaufen. – Weniger ist oft mehr… auch das eine uralte Erkenntnis aus dem Volksmund… Und dieser selbe Volksmund „spricht“ nicht nur (zuweilen mit ewigen Wahrheiten), er isst eben auch, was er zwischen die Zähne kriegt.