23/11  Schwierige Regelung

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:31

Wenn es um mutige Versuche mit Vorschriften und Regelungen geht, ist England immer für eine Überraschung gut. So wurden letzte Woche von der Regulierungsbehörde im Kommunikationbereich, Ofcom, neue Richtlinien publiziert, um die Werbung einzuschränken für Nahrungsmittel und Getränke mit hohem Fett-, Zucker- und Salzgehalt, die sich an Kinder wendet.

Das Regelwerk ist kompliziert und zeigt all die Schwiereigkeiten auf, mit denen zu kämpfen hat, wer etwas einschränken will, das der Mensch in der einen oder andern Form zum Leben braucht.

Die Regelungen stützen sich dabei auf die in England verbindlichen Definitionen für die Bezeichnung der Lebensmittel ab, mit denen in einem Punkte-Raster von 1 bis 10 (tief bis hoch) die „Gefährlichkeit“ einzelner Produkte beschrieben wird, was die Kaloriendichte (auf 100 Gramm), den Fett-, Zucker- und Salzgehalt betrifft.

Aber das ist nicht einfach: es gibt Früchte, die von ihrem Zuckegehalt her durchaus in die „Gefahrenzone“ zu liegen kommen, von deren Verzehr aber nicht eigentlich abgeraten werden sollte, wenn er mit Mass erfolgt. – Das Die Regelungen für das TV-Werbeverbot in Programmen, die von Kindern gesehen werden, gehen nun in die Vernehmlassung und die Werbeindustrie setzt sich intensiv damit auseinander, drohen doch markante Einnahmen-Einbussen.

Wir, die wir uns hierzulande schwer tun mit der Vorstellung solcher staatlicher Massnamhen zum Schutz der Kinder, haben nun die Gelegenheit, zu beobachten, was in England abgeht, um dann die Lehren daraus für unsere eigenen Massnahmen zu ziehen. Denn dass Massnahmen getroffen werden müssen, das ist inzwischen denen, die sich der Verantwortung bewusst sind, klar geworden.