26/11 Bravo!
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:10 |
Ein braver Mann, der Markus Dürr, seines Zeichens Regierungsrat im Kanton Luzern und derzeit Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren GDK!
In einem Interview hat er sich zum Thema des Übergewichts bei Kindern und Jugendlichen geäussert und dabei eine Reihe von Massnahmen angesprochen, die seit einiger Zeit auf der Wunschliste stehen der Organisationen wie der SAPS, die sich für die Thematik der Adipositas-Prävention engagieren.
Als erstes schlägt Dürr vor, ein Fahrverbot rund um Schulhäuser zu erlassen, damit die Eltern ihre Kinder nicht mehr mit dem Auto direkt vor die Schule karren können. -Tapfer! Unterstützenswert! Das heisst dann aber auch, dass im gleichen Zug jene baulichen Massnahmen zu treffen sind, mit denen Fusswege sicherer werden, und dass es einen Aufsichtsdienst geben muss, der gegen Gewalt auf dem Schulweg einschreitet. Aber das Problem ist lösbar, es braucht nur den politischen Willen dazu.
Obligatorisches Morgenturnen in der Schule wäre eine weitere Massnahme, sodann ein Verbot von Süssigkeitsautomaten im Umfeld der Schulen… – In der aktuellen Charta der WHO gibt es noch viele Aktionen, die vor allem auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet sind. Da ist es gut, in dem CVP-Mann einen Verbündeten zu wissen, denn die meisten der möglichen Massnahmen sind ohnehin auf kantonaler und kommunaler Ebene umzusetzen. Es ist wichtig, einen Mann an der Seite zu haben, der eine klare Absage erteilt an unseren Gesundheitsminister, der nicht müde wird zu betonen, dass nach seiner Ansicht der Staat „im Teller des Bürgers nichts zu suchen“ habe… Hier spricht Dürr Klartext: «Wenn die Eigenverantwortung nicht genügt, muss die Politik einschreiten.»
Herr Dürr, wir zählen auf Sie, wenn es so weit ist.
Es ist leider wirklich so, dass immer mehr Eltern ihre Kinder zur Schule fahren. Dies wohl weil es einfacher ist, als sie rechtzeitig aus dem Haus zu schicken, zu schauen, dass sie richtigt angezogen sind, usw.
Der Schulweg ist aber nicht nur wegen der körperlichen Tätigkeit wichtig, sondern auch, weil Kinder dabei ihre Konfliktfähigkeit üben können und im Umgang mit dem Verkehr Sicherheit erlangen. Das ist zwar nicht immer ohne Risiko, aber es die Kinder nicht lernen zu lassen ist sicher auch keine Lösung.
Mag ja im ersten Moment etwas Bestechendes haben, die Idee mit der Bannmeile für Elternfahrzeuge um Schulhäuser. Doch spätestens bei der Frage der Umsetzbarkeit erweist sich der Vorschlag als realitätsfern und in jeder Hinsicht nicht praktikabel. Ein dürrer Furz, mehr nicht.