6/12 C-A-F-F-E-E, trink nicht so viel…
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:15 |
Haben Sie das Liedchen seinerzeit auch geträllert, als Sie noch kindlich rein waren und nichts von Abnehmen und Jojo und BMI wussten?
Das waren Zeiten! Da hatte man noch Ahnung, was den Grossen, vorbehalten war. Da galt Respekt vor dem Alter, gepaart mit einer Art Ehrfurcht vor dem, von dem man zu wenig wusste. Kaffee war eine Erwachsenendroge, mit der sich nicht spassen liess.
Das wird in Zukunft anders sein. Denn die wohltuend krankmachende, nervenschwächende Wirkung des „Türkentranks“ wurde im hohen Norden umgenutzt als neues Wundermittel gegen Übergewicht: Coffee Slender heisst der Zaubertrank, der in Norwegen erfunden wurde. Ein Sofort-Kaffee-Pulver mit Svetol, einem Zusatzstoff, der auch aus der Kaffeebohne gewonnen wird und von dem man sagt, dass er die Fähigkeit habe, Kohlenhydrate im Körper zu reduzieren…
Vergleichende Tests hätten ergeben, dass Probanden, die eine kalorienreduzierte Diät machen, in der gleichen Zeit doppelt so viel abnehmen, wenn sie nach jeder Mahlzeit einen Slender-Kaffee trinken. Das Produkt gelangte nun auch in England in den Verkauf und erwies sich vom Start weg als Renner… obwohl ihm eine Zulassung als Heilmittel fehlt. – Ok, könnte man sagen, wer ohnehin eine Kaffeetante ist und nach jedem Essen seinen kleineren oder grösseren Braunen schlürft, der könnte so vielleicht noch Terrain gutmachen, quasi nebenbei. Aber die Sache ist mir nicht so ganz geheuer. Ich bleibe im Moment bei Chicco d’Oro.
PS: Die Schmauerei stösst im Thai-Restaurant an ihre Grenzen. Der grüne Curry, rassig nachgewürzt, bringt die ganze Mundhöhle in Aufruhr, der feine Basmatireis schwimmt in der Sauce und den Säften davon und entzieht sich erfolgreich dem malmenden Zugriff der Zähne… die Gemüsestücke lassen sich zwar zerkleinern und kauen… aber es bleibt eine Art Schmau-Frust: man möchte, aber man kann nicht. Immerhin bin ich stolz auf mich, dass ich es geschafft habe, die sonst übliche Ess-Dauer mehr als zu verdoppeln und erst noch die Hälfte vom Reis übrig zu lassen, ohne hungrig zu sein.