19/12  Radio-Interview

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:37

Ein Anruf heute vom Zürcher Lokalsender Radio Energy. Es geht um einen Vorstoss der EVP im Parlament, TV-Werbung zu verbieten, die im Umfeld von Kindersendungen für Lebensmittel wirbt mit hohem Fett-, Zucker- und Salz-Gehalt. Was wir von diesem Vorstoss halten?

Ich werde ins Studio durchgeschaltet und versuche, so knapp wie möglich unsere Position zu formulieren: Werbe-Regulierungen im beschriebenen Sinn zählen zu den wichtigsten Massnahmen bezüglich der Verhältnisprävention, die weltweit in den Strategien gegen Adipositas diskutiert und vorgeschlagen werden. Es gibt bereits einzelne Länder, in denen entsprechende Vorschriften umgesetzt sind, aber es ist noch zu früh, von messbaren Erfolgen zu sprechen.

Wir sind grundsätzlich dafür, dass man in der Schweiz solche Lösungen ernsthaft prüft und in Erwägung zieht. Aber – und das antworte ich dem Medienmann auf seine Nachfrage hin – wir sind uns auch bewusst, dass eine solche Massnahme allein, isoliert, zum Scheitern verurteilt ist. Sie ist ein Puzzle-Teil in einem Massnahmen-Katalog, der noch viel mehr Elemente umfasst.

Die Schweiz ist dabei, ein solches Massnahmenpaket zu erarbeiten. Nimmt der Bundesrat es nächstes Jahr als Richtlinie für sein weiteres Handeln an, dann ist der Grund gelegt für konkrete und gezielte Massnahmen. Insofern rennt der EVP-Vorstoss im Moment offene Türen ein. Und man wird ihn nicht so ohne weiteres in einer Verwaltungs-Schublade verschwinden lassen können, denn das Thema bleibt auf der Agenda.

Die Zielquittung kommt am Abend beim Aquafit. Einige der Mitschwimmerinnen haben den Radiobeitrag gehört und sprechen mich darauf an. Ich freue mich, dass meine Botschaft angekommen ist… bis dann die Zusatzfrage gestellt wird: Worum ging es eigentlich? Ich habe drum nur mit halbem Ohr zugehört…