7/1 Auf den Hund gekommen
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 22:34 |
Dass man, um genügend Bewegung zu bekommen, mit einem Hund seine täglichen Runden drehen könnte, ist eine bekannte Empfehlung. Dumm nur, wenn jemand einen Hund hat, und dann trotzdem nicht nach draussen geht. Dann wird auch der Hund zu dick.
Hunde gelten als übergewichtig, wenn sie – je nach Rasse – etwa 20 Prozent mehr als ihr Ideal- bzw. Normalgewicht haben. Und weil offenbar immer mehr Hunde immer mehr fressen und immer weniger laufen, braucht es nun auch das Schlankheitsmittel für den Hund.
Schon vor einigen Tagen hat die Meldung als kurze News die Runde gemacht, aber dank Washington Post weiss man seit diesem Wochenende mehr: das Produkt heisst Slentrol, wird unter tierärztlicher Aufsicht in Tropfenform verabreicht und reduziert einerseits die Fett-Aufnahme aus der Nahrung, dämpft anderseits den Appetit.
Einen bis zwei Dollar kostet die Behandlung pro Tag. Mit dem Präparat könne eine Reduktion von bis zu 11 Prozent des Hundegewichts erzielt werden, aber das Mittel allein schaffe diesen Effekt nicht, zusätzlich müsse zwingend die Nahrungsmenge reduziert und die Bewegung erhöht werden. (Kennen wir das nicht schon irgendwoher?)
Die Behörde, die das Präparat in Amerika für den Markt zugelassen hat, ist sich der Tatsache bewusst, dass die Gefahr gross ist, dass ein so günstiges Mittel von einiger Wirksamkeit auch von Menschen eingenommen wird. Sie hat deshalb verfügt, dass auf den Packungen deutlich aufgedruckt wird: Achtung, NUR für Hunde! Nicht für Katzen und nicht für Menschen.
Wie wenn das etwas wirken würde. Leute, die den hirnrissigsten Anpreisungen von Wundermittel-Verhökerern Glauben schenken, werden sich doch durch solche Aufdrucke nicht von einem Selbstversuch abhalten lassen. (Und ich ziehe jetzt keine Analogie zu all den Mittellosen, die auch bei uns Hunde- und Katzenfutter aus der Dose essen.)
Wirksamer dürften da dann schon die offenbar zu erwartenen Nebeneffekte beim Menschen sein: von Bauchweh über Durchfall, Blähungen, Kopfschmerzen und Schwindelgefühl bis zum Erbrechen.