28/3  Kind und Werbung

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:24

Die heisse Kartoffel wird hin und her geschoben. Die Werbewirtschaft wird nicht müde, zu betonen, TV-Werbung habe gar keinen Einfluss auf das kindliche Essverhalten… und die Pädagogen und besorgte Eltern warnen von unabeshbaren Wirkungen. Es wird nach staatlichen Vorschriften gerufen und die Nahrungsmittelindustrie legt sich vorsorglicherweise selber erste Beschränkungen auf.

Eine amerikanische Familien-Stiftung legt nun interessante Zahlen vor. Selbtverständlich lassen diese sich nicht direkt auf die Schweiz übertragen, da sowohl die TV-Programme wie auch die kindlichen Sehgewohnheiten hierzulande anders sind. Aber im Blick auf die Adipositas-Situation in USA sind diese Werte allemal interessant. Einige Fakten:

Kinder zwischen 2 und 7 Jahren sehen pro Jahr im Schnitt 4’400 TV-Spots; 32% davon werben für Nahrungsmittel. Die 8-12-jährigen sehen 6’000 Spots pro Jahr, mit 25% für Esswaren, und in der Gruppe 13-17 Jahre sieht man jährlich 7’600 Werbespots, davon 22% für Nahrungsmittel. – Die Sendungen, die speziell für Kinder unter 12 gestaltet sind, enthalten im Schnitt 50% Werbung für Nahrung.

Von den Spots, die speziell an KInder gerichtet sind, werben 34% für Schleckwaren und Snacks, 28% für Frühstücksflocken, 10% für Fastfood, 4% für Milchprodukte, 1% für Fruchtsäfte… und unter all den 8’864 Spots, die ausgewertet wurden, gab es keinen einzigen für Früchte oder Gemüse.

20% der Lebensmittel-Spots laden zum Besuch auf einer Website ein, 19% bieten ein Spielzeug als Mitmach-Gewinn an, und 11% sind verbunden mit einer bekannten Film- oder Comicfigur. – Die beiden goldenen Bogen sind das erste Markenzeichen, das Kinder erkennen können. – Haben Sie diese Zahlen überrascht? Auch wenn sie für die Verhältnisse in der Schweiz keine direkte Aussage zulassen, so zeigen sie doch, dass Fernsehwerbung ein mächtiges und überzeugendes Mittel sein kann, die kindlichen Essgewohnheiten zu beeinflussen.


Ein Kommentar zu “Kind und Werbung”

  1. Horst sagt:

    Wenn dem nicht so wäre, würde doch kaum soviel Geld für die Werbunbg ausgegeben werden, oder?

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