4/5  Eglisau (4/12) und Werbung

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:20

Zum vierten Teil der Doku-Soap Ein Ort nimmt ab ist nicht viel zu sagen. Die verschiedenen Verhaltensmuster spielen sich ein und werden Routine. Da die Anzahl der ProtagonistInnen beträchtlich ist, können in jeder Sendung einige porträtiert werden. Als Überraschungsgäste traten diesmal Starkoch Jacky Donatz und Komiker Beat Schlatter in Erscheinung. Die beiden hatten eine Art Kochduell zu bestehen, mit je einem Team von elf Leuten, Beat machte Forellenfilets und Jacky kochte sein legendäres Siedfleisch und die beiden lieferten sich einen verbalen Show-Hahnenkampf, wer denn nun der bessere sei, der recht merkwürdig anmutete. Vor Jahren hatten wir am Radio eine Kochsendung, die daraus bestand, dass ein Menü von Jacky von einer Expertenrunde konsumiert und kommentiert wurde. Einer in diesem Team war damals Beat, der Anti-Experte, der die naivsten Fragen stellen durfte, weil er, wie er sagte, vom Kochen nichts verstand.

Eigentlich hätte am Schluss festgehalten werden sollen, welches der beiden Eglisauer Rezepte nun das „gesündere“ war, aber das habe ich gar nicht mitgekriegt. Muss dann Franziska im Büro danach fragen. Die Sendung hat ihre Flughöhe erreicht.

Am Nachmittag besuchte ich kurz die Mitgliederversammlung der Organisation Schweizer Werbung SW/PS, die aus Anlass des Tags der Werbung auf Schloss Lenzburg durchgeführt wurde. Das Kinderhilfswerk Terre des hommes übergab zum ersten Mal einen neuen Preis, den Child Guardian 07, für Werbung, die auf besondere Weise die Würde der Kinder respektiert. Eine sympathische Geste, welche eine Werbebotschaft positiv wertet. Dass Werber ein freiheitsdurstiges Völkchen sind, das stellte man jeweils fest, wenn in der Arena über Einschränkungen bei der Tabakwerbung diskutiert wurde. Und ein ähnliches Popanz-Thema scheint die auf internationaler Ebene anstehende Regulierung der Werbung im Zusammenhang mit Übergewicht bei Kindern darzustellen. Zwar räumt der Werber-Präsident, CVP-Ständerat Carlo Schmid, ein, dass Kinder in besonderem Mass Schutz bedürfen, aber er hält nichts von staatlicher Regelung und vertraut auf die Selbstregulierung durch die Branche.

Ich konnte mit ihm in der Pause einige Worte wechseln und er ist interessiert an einem fachlich-sachlichen Diskurs, wäre bereit, ein kontradiktorisches Podium zu organisieren. Das ist eine gute Idee, auf deren Realisierung wir gespannt sind.