11/6 Analog
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 21:31 |
Mensch, was sind wir doch elektronisch verwöhnte Weicheier! Da hat mir heute Nachmittag eine hochkarätige Delegation des eBalance-Teams den versprochenen Laptop ins Spital gebracht, mir gezeigt, wie man ihn anschliesst und in Betrieb setzt… und nun will ich loslegen. Es ist schon am Eindunkeln, mein Zimmergenosse guckt sich auf dem kleinen Monitor an seinem Bett eine TV-Sendung an und ich starte die Kommunikations-Maschinerie.
Aber das hatte ich längst vergessen, wieviel Zeit dies in Anspruch nimmt, wenn man dazu das gute alte Telefon benutzen muss! Zuerst muss die Leitung frei gewählt sein, dann kommt das automatische Tü-Diddel-Dürü-Dü mit dem Zahlencode, dann dauert es un dauet es, bis der Code verifiziert und der Computer registriert ist… das hatten wir vor Jahren, aber im Digitalzeitalter ging es vergessen wie eine Geschichte von Grussmutter.
Dann eine Internet-Seite angewählt… und das dauert, dauert, dauert… und bei jeder zweiten Adresse heisst es: die Seite kann nicht angezeigt werden… ans Herunterladen einer Website ist gar nicht zu denken und ich frage mich jetzt schon, wie lange es dauern wird, bis diese wenigen Zeilen eingebeamt sind.
Ich muss mich deshalb auf das Wesentliche beschränken. Ein ruhiger Tag war es heute, mentale Vorbereitung auf die beiden medizinischen Eingriffe vom Dienstag und Mittwoch. Dann die Anfrage des Fernsehens, ob man für eine der nächsten Ausgaben von SF bi de Lüt – ein Ort nimmt ab eine Aufnahme mit mir hier im Spital machen könnte, ein kleines Gespräch mit Dora, die nie um eine Ausrede verlegen ist, warum sie gerade jetzt nicht Sport treiben oder auf eine Süssigkeit verzichten könne… um ihr drastisch klar zu machen, wohin es führen kann, wenn man die Gewichtsreduktion zu wenig Ernst nimmt…
Die TV-Anfrage löst im Hause eine gewisse Unruhe aus, denn der Dreh muss formell durch alle Instanzen bewilligt werden, aber da ist man unkompliziert und die Absprachen klappen. So kann ich jetzt beruhigt die Nacht in Angriff nehmen, wobei mich doch die Frage beschäftigt: Wie haben wir das eigentlich im vor-digitalen Zeitalter gemacht? Wie konnten wir da kommunizieren? Rauchzeichen gingen ja schneller.