10/7  Morphologie

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:38

So eine ungefähre Ahnung, um was es geht, hatte ich schon. Morphologie – die Lehre von der Gestalt, von der Form. Dass Goethe, Johann W., den Begriff geprägt hatte, war mir allerdings nicht (mehr?) bewusst. Aber dass „unser“ Glarner Universalgenie Fritz Zwicky daraus eine kraftvolle Lehre entwickelte, das hatte ich schon mal gehört…

Heute lernte ich die Methode von einer ganz praktischen Seite kennen. In einem Workshop ging es darum, sich mit einem morphologisch definierten Hilfsmittel vertraut zu machen, dank dem die überaus komplizierte Materie der Adipositas-Prävention (am Beispiel von Kindern und Jugendlichen) mit all ihren Facetten durchschau- und verstehbar gemacht werden könnte. Ein äusserst spannender Ansatz, der die mrophologische Analyse-Methode verbindet mit einem Informatik-Modul, wodurch das vorhandene, heute auf zahlreiche unterschiedliche Quellen und Autoren verteilte Wissen in eine einzige virtuelle Enzyklopädie verpackt und abrufbar gemacht werden könnte.

Ein kühnes Projekt, das im Kanton St. Gallen als Idee entwickelt und angedacht wurde und das nun, sofern Interesse daran besteht, möglichst vielen Kreisen zugänglich gemacht werden sollte, die sich ebenfalls mit der Adipositas-Prävention befassen und die wenn möglich nicht das Rad nochmals selber erfinden sollten. – Ein derartiges Projekt ist in unserer föderalistischen Landschaft eine Herausforderung und zugleich auch ein Prüfstein. Wie weit sind einzelne potenzielle Abnehmer in der Lage, etwas zu akzeptieren, das nicht auf ihrem eigenen Mist gewachsen ist? Wie offen muss ein solches Angebot noch sein, dass es bei der Übernahme mit ausgestaltet werden kann? Und wie fertig und abgeschlossen muss es sein, um fachlich überzeugen zu können?

Wir waren uns heute einig, dass das Projekt angesichts der aktuellen Diskussion auf allen Ebenen von grosser Bedeutung ist, dass es breite Unterstützung und Mitwirkung möglichst vieler Kreise verdient und dass es zumindest von den nationalen Instanzen mit getragen zu werden verdient. – Eine ambitiöse Sache, mit der wir uns heute nicht zum letzten Mal beschäftigt haben. Soviel ist sicher.