4/8 Die Überprüfung
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:18 |
Heute Abend hat mich wieder mal die animalische Lust gepackt, einen Burger reinzuziehen. Es besteht keine Gefahr, dass das zur Gewohnheit wird, aber von Zeit zu Zeit, so alle halb Jahre vielleicht… Und da vor der Burger King-Filiale grad ein Parkplatz frei war, nahm ich das als Wink des Schicksals. Dazu kam eine Phantasie, unlängst gehört oder gelesen zu haben, dass die Burgers beim King nicht nur grösser sondern auch besser wären als beim Mc… Was also sollte dagegen sprechen?
Die Bilder an der Wand und schon aussen die grossen Plakate treiben dir die Säfte in die Mundhöhle. Da glänzen die strammen, prallen Fleischmaxe ebenmässig aus den knusprigen Brotdeckeln, da glitzert silbrigweiss der Zwiebelring und ein köstlicher Saucentropf rinnt über die prächtigen Fleischscheiben herunter, deren dunkle Grillmuster sich appetitlich vom krossen Braun des gebackenen Rindfleischs abheben… So eingestimmt bestelle ich wohlgemut einen Triple Whopper, als die Reihe an mir ist, und ein Mineralwasser.
Triple Whopper ist, das gebe ich zu, die happigste Kalorienbombe, die man ohne Waffenschein bekommen kann: satte 1’060 Kalorien soll sie enthalten… aber ich wills nun einmal wissen. Und als ich das Paket am Tisch auswickle, kommt die erste Enttäuschung. Nichts sieht aus wie auf dem Plakat. Die Fleischplätzchen sind dünn, laberig und unansehnlich grau. Salat, Tomate und Zwiebeln sind reichlich vorhanden und frisch, aber da ich meinen Mund nicht wie eine Schlange so weit aufreissen und die ganze Pracht einschieben kann, entschliesse ich mich, schichtweise von oben nach unten vorzugehen. So kommt es dann, dass mir die Fleischfladen recht trocken und fade erscheinen, kein Vergleich zu einem „normalen“ Burger, den man etwa im Schnellimbiss auf den Teller bekommt. Und am Schluss bleibt die schale Erkenntnis, dass weder Geschmack noch das Erlebnis des Verzehrs je dieses Ausmass an „Sünde“ rechtfertigen können…
Ein Gutes hat dieser Selbstversuch: der Verzicht fällt mir jetzt für eine Weile wieder leicht. So lange, wie diese Erinenrung anhält.