9/8  Naturgewalt

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 21:52

Weite Teile der Schweiz versinken im Wasser. TV-Bilder, wie man sie bisher aus Asien und vor kurzem aus England kannte. Seit Menschengedenken seien die Flüsse nicht mehr so hoch gegangen, Menschen auf der Flucht lassen ihr Hab und Gut in den Wellen zurück, ein Fall für die Versicherung, sofern man eine hat.

Schäden, die insgesamt in die Millionen, vielleicht Milliarden gehen, bis alle Infrastrukturen wieder hergestellt sind… auf die Gefahr hin, dass über kurz oder lang die Wasser erneut kommen, noch wilder, noch höher, denn wir haben ja Klimaerwärmung. Und die Kosten werden wieder fällig. Und dazu noch der enorme Aufwand für die Sanierung der Dämme und für die Errichtung eines wirksamen Hochwasser-Schutzes.

Es sind besondere Gedanken, die mit beim Betrachten der Berichterstattung durch den Kopf gehen. Ich habe heute im Rahmen einer Vernehmlassung zu einem Strategie-Papier des Bundesamtes für Gesundheit zur Eindämmung der Übergewichts-Epidemie in der Schweiz Stellung genommen. Auch eine Art Überschwemmung, mit Körperfett und massiven Folgen für die Gesundheits-Kosten. Eine der zentralen Fragen ist die der Finanzierung.

Eine solche landesweite Aufklärungs- und Präventionskampagne kostet Geld, sehr viel Geld. Aber dieses, sagen die zuständigen Gesundheits-Beamten, sei eh nicht vorhanden, deshalb müssten sich die Massnahmen nach den Mitteln richten, die da sind, und was es zusätzlich braucht, das müsse andernorts eingespart und umgelagert werden. – Aber wenn die Naturgewalt in Form von Wasser kommt, dann ist es für jeden klar, dass auch die Gelder reichlich fliessen. Die Glückskette sammelt, die Versicherungen zahlen unkompliziert und der für die Nothilfe erforderliche Aufwand wird selbstverständlich geleistet… Wo liegt der Unterschied? Was machen wir falsch?