12/8 Nochmals: Geld her!
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:25 |
Vor drei Tagen habe ich den Vergleich angestellt zwischen den Kosten für die Abwendung von künftigen Überschwemmungen und dem Aufwand, der für die Adipositas-Prävention in den kommenden Jahren zu treiben ist. Heute hat der Vizedirektor des Bundesamtes für Umwelt, Andreas Götz, in einem Interview mit der SonntasZeitung meine These bestätigt.
Wenn wir auch in Zukunft sicher vor Überflutungen sein wollten, müsste massiv investiert werden. Auf die Frage nach den Kosten kommt eine klare Ansage: Ich rechne in den kommenden Jahrzehnten mit Milliardenbeträgen für Bund, Kantone und Gemeinden.
Und schon gibt es erste Verlautbarungen von Parlamentariern wie z.B. von Hermann Weyeneth, die vom Bundesrat einen zusätzlichen Extra-Kredit verlangen, da die für das kommende Jahr ordentlich budgetierten 100 Millioinen nicht mehr ausreichen würden…
Da ist nun also ein Chefbeamter, der sich in der Öffentlichkeit unmissverständlich hinter berechtigte Forderungen stellt und damit die Diskussion vorbereitet, mit der die Politik sensibilisiert werden soll. Und weil man die eindrücklichen Bilder der reissenden Fluten und der braunen Wassermassen, die sich quer durch Dörfer und Städte wälzen, noch überdeutlich vor Augen hat, erscheinen diese Forderungen legitim und nachvollziehbar.
Bei der Prävention im Gesundheitsbereich ist das anders. Die Schweiz ist in diesem Sektor knauseriger als andere europäische Länder. Der Aufwand für die Vermeidung von Krankheiten ist minimal im Vergleich mit den allgemeinen Kosten des Gesundheitswesens, obwohl man annehmen kann, dass jeder Franken, der für die Verhinderung einer Krankheit ausgegeben wird, später rund sieben Franken an Behandlungskosten einspart. Aber für solche Überlegungen gibt es noch keine Lobby im Parlament. Ein Teil unserer Gesundheitspolitiker sehen ihre Aufgabe darin, die Gesundheitskosten um jeden Preis zu senken. Und trotzdem steigen die Kassenprämien beharrlich. Die Diskussison ist noch lange nicht abgeschlossen.