21/8  Schwimmpetition

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:34

Nach den Sommerferien geht es wieder – ausgeruht – ins Aquafit-Ausdauertraining. Alle sind wohlbehalten zurück und strampeln unter Wasser um die Wette. Am Ende der Lektion zeigt uns Rosmarie, die Instruktorin, einen Zettel. Es ist die Petition „Schulschwimmen für alle“.

Sie bittet uns, diese Petition zu unterschreiben. Diese ist an die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren gerichtet und hat einen recht banalen Inhalt: mit ihr ersuchen die Unterzeichneten die kantonalen Erziehungsverantwortlichen, in ihren Lehrplänen den Schwimmunterricht in den Schulen für obligatorisch zu erklären. Uns, die wir seinerzeit im Untergymnasium schon ab 13 Grad ins Aarebad (den „Bueber“) zum Schulschwimmen gehen mussten („soooo kalt!“), kann dieser Gedanke nicht erschüttern. Es ist aber doch paradox, angesichts der grossen Debatte über die fehlenden Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche, sich gesundheitsförderlich zu bewegen, dass mit einer solchen Eingabe aus dem Volk die „Oberen“ daran gehindert werden müssen, zunehmend den Schwimmunterricht aus den Lehrplänen zu streichen. Aus Spargründen, wie es heisst, denn Hallenbäder kosten. Bereits, so hat eine Untersuchung ergeben, erhalten 30 Prozent aller SchülerInnen in der Schweiz keinen Schwimmunterricht mehr und haben so nicht nur keine spezifische Bewegung im Wasser, sondern sind auch einer erhöhten Gefährdung durch Wasserunfälle ausgesetzt.

Es ist Ehrensache, dass eBalance-Leserinnen und -Leser den entsprechenden Petitionsbogen herunterladen, in ihrem Bekanntenkreis zur Unterzeichnung zirkulieren lassen und zurückschicken. Das sind wir unseren Kindern und Enkeln schuldig, nicht mehr und nicht weniger. Der Staat darf sich nicht vor seiner Pflicht drücken, elementare Kenntnisse und deren Anwendung zu vermitteln. Sonst gehen nicht nur die Kinder baden.