22/8  Walken Sie Race?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:54

Die Sache mit der Bewegung wäre eigentlich einfach. Wir sind umzingelt von guten Möglichkeiten: jeden Tag 30 Minuten lang gehen, eine Station früher aus der Strassenbahn steigen, Treppe statt Lift… aber warum machen wir und mit uns die Mehrheit der Bevölkerung es nicht? Wenn es doch so simpel ist? Es muss irgend eine magische Kraft geben, die uns davon abhält, zu tun, wovon wir wissen, dass es gut für uns wäre. Und nun wird eine alte Technik wiederentdeckt: Racewalking.

Gehen statt Laufen – das kennen wir noch von der Schule, diese disziplinierte Art, mit quasi gestreckten Beinen auf der runden Sohle abrollend so schnell wie möglich vorwärts zu kommen, ohne dabei je beide Füsse vom Boden abzuheben. Viel besser als Joggen sei es, weil beim Joggen sogar auf weichem Waldboden Gelenke und Stützgewebe arg strapaziert werden, und auch Übergewichtige könnten vom Racewalking oder Power-Walking oder Speed-Walking profitieren, da keine andere Gangart so viele Kalorien verbrenne und so gesundheitsförderlich sei für die Erstarkung der Herzkranzgefässe. Und seit 400 Jahren werde es praktiziert.

Zugegeben, es sieht etwas gewöhnungsbedüftig aus und man kann sich dabei merkwürdig vorkommen. Aber es gibt einige Tipps, wie sich das vermeiden lässt:
– zu zweit macht es mehr Spass und in Begleitung geniert man sich weniger
– belebte Strassen sind zu meiden, auf Nebenwegen Walken
– früh am Morgen raus, dann hat es auch weniger Abgase
– mit einem T-Shirt von einem Lauf-Club gehört man dazu
– kümmern Sie sich nicht darum, was die andern sagen
– Walken Sie stolz!

Für mich bringen diese Tipps allerdings noch wenig, solange ich nach zwanzig Schritten nach Luft ringend stehen bleiben muss und mich meine Knie bei jedem Schritt etwas mehr schmerzen… Aber es vermittelt mir eine Art von Gewissheit und Trost, dass es da eine alt-neue Technik gäbe, die mir helfen würde, wenn ich sie nur anwenden könnte.