20/9  Gespräche

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:35

Heute war Gesprächstag. Neben den Routinearbeiten auf der Geschäftsstelle waren Besuche angesagt. Am Vormittag traf ein Repräsentant einer Fundraising-Firma ein: selber ein Adipositas-Grenzgänger, präsentierte er Lösungsmöglichkeiten für einen professionellen Umgang mit Mitglieder- und Gönner-Dateien, wie er wohl unausweichlich wird, wenn wir weiterhin ein markantes Wachstum unserer Organisation anstreben. Die paar hundert Adressen, mit denen wir heute arbeiten, lassen sich ja problemlos und günstig über eine Excel-Tabelle managen, aber sollten wir es wirklich schaffen, in die Tausende vorzustossen (und von der Bedeutung der Thematik her sollte das ja je länger desto mehr drinliegen), so sind wir auf logistisches Knowhow angewiesen… Das Gespräch wurde unversehens zu einem strategischen Gedankenaustausch über Zukunftsperspektiven und Standortbestimmung, aus dem wir wertvolle Impulse mitnehmen durften.

Am Nachmittag meldeten sich zwei junge Damen an. Sie stehen vor dem Abschluss ihrer Ausbildung zu Dentalassistentinnen und haben als Thema für ihre SVA („Selbständig vertiefende Arbeit“) die Krankheit Adipositas gewählt, ausgehend vom Schicksal einer jungen Magenbypass-Patientin. Ein sehr erfreuliches Gespräch, in dem viel zu spüren war vom persönlichen Commitment und von einer interessierten Aufgeschlossenheit für die Hintergründe der Thematik, wahrscheinlich auch motiviert durch das Wissen um die direkte Betroffenheit. Wenn es gelingt, über solche „Botschafterinnen“ wichtige Aussagen zum Verständnis der Zusammenhänge unter die Leute zu bringen, dann ist ein Teil unseres Auftrags auf schöne Weise erfüllt.

Abends schliesslich dann die Vorbereitung auf ein Gespräch, das ich am Freitag im Rahmen einer Forums-Tagung leiten werde. Es geht um die Therapie von Übergewicht und Adipositas im Kinder- und Jugendalter, verschiedene Fachreferate werden gehalten und mit Interesse stelle ich fest, dass einzelne der im ersten Entwurf für das Programm noch vorgesehenen Vertreter des Gesundheitswesen (Krankenkassen, BAG) nun auf der definitiven Teilnehmerliste nicht mehr figurieren. Hat sich niemand für eine Auseinandersetzung finden lassen? Werden wir unter uns Gleichgesinnten bleiben? – Ich merke, dass ich mir noch einen gemütlichen Abend machen kann und auf interessante Fragen aus dem Publikum hoffen darf. Die Einstiegsfragen formuliere ich vor Ort, wenn ich die Referate höre. Auch Zuhören gehört zum Gespräch.