25/9 Sauber, sauber!
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 17:18 |
Da zieht etwas am US-Horizont herauf, das auf breiter Basis Interesse finden könnte und für das sich sicher Allianzen schmieden liessen. Ich bin gespannt, wei lange es geht, bis das Konzept, angepasst an unsere mitteleuropäischen Gegebenheiten, hier auftaucht.
Es geht um die Eat Clean Diet (die „Sauber Essen Ernährung“). Und wenn man Tosca Reno, deren Erfinderin, sieht, denkt man, es müsste ausgesprochen begehrenswert sein, diese Koch- und Esskompetenz zu erwerben. So proper und knackig-gestylt ist die Dame, dabei hat sie zwei Kinder und auch sonst noch ein erfülltes Leben. – Ihr Konzept lässt sich auf sieben Merksätze reduzieren:
1. Fünf- bis sechsmal pro Tag essen.
2. Jede Mahlzeit sollte etwa 200-300 Kalorien haben.
3. Bei jeder Mahlzeit komplexe Kohlenhydrate und Eiweiss essen.
4. Mindestens zwei Liter (8 Gläser) Wasser pro Tag trinken.
5. Keine Mahlzeit auslassen, vor allem nicht das Frühstück.
6. Gesättigte und Transfette meiden.
7. Richtige Portionen essen.
Gut, das klingt jetzt nicht aufregend. Zentral ist die Forderung, dass nur „natürliche“, naturbelassene Lebensmittel verwendet werden, keine industriell gefertigten Produkte, die Zucker, Fett und andere künstliche Bestandteile enthalten, wie sie heute in den meisten Convienience-Angeboten unvermeidlich sind. Das mutet für Viele wohl etwas nostalgisch und romantisch an… wäre aber mit etwas gutem Willen und genügend Lust praktizierbar. Ich kenne Leute, die z.B. auf der Basis von strikt gelebtem Vegetarismus diese Prinzipien der natürlichen Verköstigung konsequent leben und dabei gesund und rank sind… Auch die Adepten von Slow Food werden bestätigen, dass es möglich ist, sich auf diese Weise zu ernähren.
Mit Sicherheit ist es weniger einfach als schnell eine Fertigpizza in die Mikrowelle zu schmeissen oder eine Büchse Ravioli aufzumachen… und unsere ganze Fast-Verpflegungs-Unkultur zielt ja nur darauf ab, uns in den kurzen Stresspausen möglichst rasch abzufüllen… – Man müsste eine kulinarische Revolution ausrufen und das Ess-Proletariat dafür gewinnen können. Nur aus einer Massenbewegung resultiert genügend Kraft, um Veränderungen einzuleiten… Aber da heisst es ganz rasch wieder aufwachen: der freie Markt hat seine eigenen Gesetze. Produziert wird, was gekauft wird.
Geht „Bio“ ein wenig in die richtige Richtung? Müsste hier angesetzt werden? – Grosse Lebensmittelverteiler, die sich jetzt mit ihren neuen Marketingkonzepten als Heislbringer der gebeutelten KonsumentInnenwelt darstellen, sind zu kreativen Taten aufgerufen. Das wäre eine saubere Sache.