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Von Heinrich von Grünigen um 22:02 |
Da ist noch die Geschichte mit der Auskunft, die ich gelegentlich erzählen wollte. Sie ist mir letzten Donnerstag wirklich passiert und leider wahr. – Als ich in Bern von der einen Seite des Bahnhofs zur andern musste, war mir klar, dass ich dies mit dem öffentlichen Verkehr nicht schaffen würde, denn quer durch das Herz des Bahnhofplatzes zieht sich wie eine klaffende Wunde die Baustelle… Alle Tramgeleise sind unterbrochen, die Busspuren reissen ab oder führen in andere Richtungen und da ich noch immer schlecht zu Fuss bin, lag es nahe, ein Taxi zu rufen, vom Inselspital an die Zeughausgasse.
Da ich mit den einschlägigen Nummern in Bern nicht vertraut war, rief ich die Auskunft an. Von allen Plakatwänden hatten mich in den letzten Tagen die Jungs mit den Sixpack-Bäuchen dazu ermuntert, die 1811 einzustellen, und so folgte ich diesem Appell, was ein Fehler war. Eine gemütliche Dame meldete sich in breitestem Berndeutsch. Ob es hier auch so etwas gebe wie eine Taxizentrale? fragte ich. – Kurze Stille an anderen Ende der Leitung. Sind Sie sicher, dass sie mit denen fahren wollen? fragte die Dame. Ok, sagte ich, wenn Sie mir einen besseren Vorschlag haben, soll es mir recht sein. – Darauf hörte ich ein kraftiges Rascheln von Papierzetteln, als würde die Dame eifrig nach etwas suchen. Dazu brummte und fluchte sie vor sich hin, offenbar hatte sie Mühe, sich im ABC zu orientieren, und mir war, als würden Minuten zu Stunden… vor dem innern Ohr hörte ich, wie der Geldzähler tickte und ich wurde ungeduldig. Aha, sagte sie schliesslich, da habe ich es notiert, da sind die Taxis… ich hätte Ihnen verschiedene Vorschläge… – Bitte, sagte ich, machen Sie mir einen, den sie für gut halten, und machen sie ihn mir bitte bald, damit ich Ende Monat die Telefonrechnung noch bezahlen kann… – Ist gut, sagte die Dame, und drückte offenbar einen Knopf, denn nun schnarrte die tonlose Computerstimme eine Nummer herunter… eine 079-er Handynummer. Ich sprach folgsam das Wort „connect“ aus, als ich dazu aufgefordert wurde, und wartete dann, bis es irgendwo, vielleicht in einem Taxifahrerhosensack, zu klingeln begann… einmal, zweimal, dreimal… ich liess es an die fünfzehnmal läuten, dann gab ich auf. Wohl an die drei Franken hatte mich der vorbildlich beworbene Swisscom-Service gekostet, ein Taxi konnte ich nicht bestellen.
Zum Glück kam – nicht ganz zufällig – mein alter Freund Matthias vorbei, er war auf dem Weg zu der Tagung, von der ich gerade gekommen war. Er empfahl mir ein Nova-Taxi zu rufen. Nach zehn Minuten war eine freundliche Fahrerin zur Stelle und ich kurz darauf am Ziel. Es gibt vier Zahlen, die ich mit absoluter Sicherheit nie mehr in meinem Leben wählen werde, wenn ich wieder einmal eine Auskunft brauche.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:31 |
Eine Reise ins Wallis, in der Zwischensaison ins Skigebiet, bei herrlichstem Wetter drei Tage in der Höhe: Champéry. Ein Strategie-Seminar des Stiftungsrates von Terre des hommes, verbunden mit jeweils abendlichen Besuchen bei einem Openair-Musikevent für einen guten Zweck.
Und da nach Rückkehr vom Konzertgelände im Hotel das Computerstübli bereits abgeschlossen war, gabs auch keinen aktuellen Bericht. Eindrücklich allerdings dieser Anlass: am Freitagabend das Konzert ovn Michel Fugain, am Samstag dann Yannick Noah. Letzterer lockt über 10’000 Besucher an, die mit dem Wagen kommen und kilometerweit vom Schauplatz entfernt der Strasse entlang parken, ehe sie den schmalen Weg hochklettern, hinauf zu „La Maison“. Das ist ein von Terre des hommes Wallis unterhaltenes Zentrum, in dem bis zu 50 Kinder gepflegt werden, vorübergehend, bis sie in der Schweiz die notwendige Behandlung erhalten haben und wieder in ihre meist afrikanischen Heimatländer zurück können. Es sind Kinder, die nach Minenunfällen schwerste Verletzungen und Versehrungen hatten und die bei sich zuhause nicht ausreichend medizinisch-chirurgisch betreut werden konnten, auch Geburtsgebrechen sind dabei und Kinder mit angeborenen Herzfehlern, deren letzte Chance fürs Überleben darin besteht, dass sie in die Schweiz geflogen werden und hier an den renommierten Herzzentren in Genf und Lausanne operiert werden können.
Die Benefiz-Openairs haben Tradition und sie sind mit beispielloser Perfektion organisiert: 400 freiwillige HelferInnen sorgen für Speis und Trank, übernehmen den Ordnungsdienst, wirken Backstage und wo immer man sie braucht… es ist ein machtvolles Zeichen der Solidarität und der Lebensfreude, die hier auf einer vorzüglich genutzen Bergewiese zum Ausdruck kommen, und jeder ist stolz, dass er dazu beitragen darf, Geld zu beschaffen, um den kranken Kindern zu helfen. Ein ganzes Tal fiebert mit und applaudiert und ist drei Tage lang in Feststimmung bis in den frühen Morgen. Und wer diese Stimmung, die Begeisterung erlebt hat, der weiss, wofür es lohnt, sich einzusetzen, auf der Suche nach einer Hilfswerk-Strategie für Morgen.
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Von Heinrich von Grünigen um 0:07 |
Das war die seit langem am besten besuchte Fachtagung der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE. Ihr Thema einfach und fundamental: Ernährung in den ersten Lebensjahren: Wo liegt unsere Verantwortung? Im grossen Hörsaal der Kinderklinik im Berner Inselspital war jeder Sitz belegt und die Interessierten standen an den Wänden. Die „richtige“ Ernährung in der frühen Kindheit legt den Grundstein für die spätere Gesundheit – oder eben nicht.
Schon im Mutterleib wird der künftige Stoffwechsel des heranwachsenden Fötus „programmiert“, das lässt sich anhand von ausgedehnten Tierversuchen belegen. Und nach der Geburt ist Muttermilch die beste Prävention, und zwar sollte mindestens 6 Monate lang gestillt werden, wenn möglich länger, hier ist ein Umdenken nötig. Denn es ist erwiesen, dass die spätere Häufigkeit von Übergewicht deutlich geringer ist, je länger ein Kind gestillt wurde.
Interessante Einblicke gab die sogenannte Donald-Studie. In Dortmund wird seit 1985 bei einer Kontrollgruppe regelmässig das Ernährungsverhalten und der Gesundheitszustand erfasst, und es zeigt sich etwa, dass Kinder heute mengenmässig weniger essen als vor zwanzig Jahren; allerdings nehmen sie mehr Kohlenhydrate zu sich, dies aber vor allem in flüssiger Form (Süssgetränke); auch wird ein grösserer Anteil Fast Food gegessen. Aufgrund dieser Untersuchungen liegt der Schluss nahe, dass das kindliche Übergewicht eher nicht vom Essen kommt, sondern von der fehlenden Bewegung.
Aber Bewegungsmangel betrifft nicht nur die Kleinen, auch die Erwachsenen sind ungenügend körperlich aktiv, wie die Erhebungen des Budnesamtes für Sport belegen, dabei wäre bzw. ist Bewegung vorteilhaft für Gesundheit und Wohlbefinden bei Gross und Klein.
In Workshops wurde das Gehörte vertieft und zum Abschluss gab es eine Podiumsdiskussion zur Frage, wie weit Werbung und Marketing das Konsumverhalten der Kinder zu beeinflussen vermöge… Vertreter von Lebensmittel-Anbietern waren da (McDonald’s, coop, Gemüseproduzenten), das Konsumentenforum, ein Nationalrat, der sich mit Eingaben zu Ernährungsfragen profiliert hatte, sowie – als Vertreter der Betroffenen – ich selber. Aber wir waren uns alle zu einig, dass etwas getan werden sollte, dass die kleinen Kinder Schutz brauchen, dass die Eltern in die Pflicht zu nehmen sind, dass wir alle für Transparenz wären… ein richtiger Bösewicht fehlte in der Runde, denn sogar McDonald’s wird in den nächsten Wochen mit dem „happy meal“ als Test den Kindern zum Hamburger auch Gemüse (Karotten und Tomaten) anbieten… Das kan ja nur noch gut kommen. (Die komplette Dokumentation zur Tagung mit allen Referaten und Präsentationen wird ab kommenden Montag auf der SGE-Website aufgeschaltet sein.)
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Von Heinrich von Grünigen um 23:44 |
War das eine Überraschung, als ich heute im Internet meinen eigenen, persönlichen Schoko-Power-Riegel entdeckt habe, den Oh Henry! Pro. – Bis McDonald’s kam, hatte ich in Zürich am Bahnhof Stadelhofen sogar mein „eigenes“ Lokal gehabt. Es gehörte zur Kette O’Henry und als fröhlicher Spassvogel pflegte ich der Frage „Zu mir oder zu dir?“ nicht ungern mit dem unverfänglichen Besuch „bei mir“ auszuweichen…
Nun also der Schokoriegel! Das „Pro“ steht für „Protein“ und bedeutet, dass dieser Riegel als besonders energiereich gilt, enthält er doch ganze 12 Gramm Protein, was – laut Werbebotschaft – aus dem Schleckzeug einen wahren Power-Turbo macht, der jedem, der ihn gegessen hat, superman-mässige Überkräfte verleiht… Papier und Werbespots sind geduldig.
Ich habe dann allerdings am Abend eine weitere Begegnung mit einem richtigen Multi-Kraftpaket gehabt: Zürcher Première des Circus Monti. Monti ist mir von den kleinen Zirkus-Unternehmen eines der liebsten, er ist verspielt und humorvoll, mit artistischen Spitzenleistungen, die aber – diesmal besonders – mit dem verbrämten Understatement der Komödie daher kommen. Das „Pro“, das ich in die Power-Riegel-Anspielung im Titel gesetzt habe, steht verdientermassen für „Professionalität“.
Es ist bei jeder Monti-Première ein besonderes Erlebnis, festzustellen, wie es gelungen ist, mit dem neuen Programm wieder neue, innovative Höhepunkte zu setzen und wie die ganze Artistengruppe sich zu einem familiären Team zusammenfindet und ein gemeinsames Thema auslebt, in das die herausragenden Einzeldarbietungen harmonisch eingebettet sind. – Diesmal gibt es „Zirkus ohne Worte“… und eigentlich lag das ja nahe, denn die Clownerin Masha Dimitri hat Regie geführt und zusammen mit ihrem Partner Kai Leclerc ein ganzes Füllhorn von spielerisch-komödiantischen Einfällen über der Manège ausgegossen.
Den intimen Power-Circus muss man selber gesehen haben, um zu fühlen, was hier an echter Energie aus dem Rund verströmt. Bis zum 30. September dauert das Gastspiel des Circus Monti auf dem Zürcher Kasernenareal, dann stehen noch einige weitere Orte in der weiteren Region auf dem Programm… Nicht verpassen, es lohnt sich! Oh Monti!
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Von Heinrich von Grünigen um 17:12 |
Liebling kindlicher Gemüter ist Shaun, das Schaf, vergnügliche Protagonisten-Figur aus der Wallace&Gromit-Manufaktur und seit einiger Zeit fixer Bestandteil in der sonntäglichen Kultrubrik Die Sendung mit der Maus.
Es fällt auf, dass die meisten Schafe in der gekneteten TV-Herde kugelrund sind… es wäre wohl anzunehmen, dass diese Rundungen vom üppigen Wollwuchs kommen, um dessentwîllen sich die Züchter ja die Schafe halten. Shaun hingegen, der originelle Tausendsassa mit seinen allzuoft chaosträchtigen Einfällen, ist sportlich schlank… kein Wunder, dass es bereits einen entsprechenden Lehrgang gibt, in dem Shaun die Kinder zum Abnehmen motiviert: die DVD Abspecken mit Shaun.
Aber darum geht es mir nicht. Da war doch gestern diese Meldung am Boulevard, unser aller Justizminister möchte gerne Innenminister sein. Dann unterstünde ihm auch die Gesundheit. Und da er ja vom gesündesten aller Menschenverstände eine tiefe, volksverbundene Ahnung hat, könnte man auf innovative und geniale Lösungsvorschläge hoffen. Und hier kommen Shaun und seine Schafsgesellen ins Spiel. Eine genaue Analyse der Daten aus der Volkszählung zum Thema Adipositas zeigt, dass schweres Übergewicht bei Immigrationsfamilien deutlich stärker vertreten ist als bei der heimischen Bevölkerung. Da können wir dann sicher bald mit einer neuen Inseratekampagne rechnen, wo nicht mehr die schwarzen sondern die dicken Schafe verjagt und ausgeschafft werden. Der BMI wid plötzlich zu einem unbestechlichen No-Go-Kriterium für die Einbürgerung und beim fröhlichen Computerspiel „Zottel und Trottel retten die Schweiz“ kann man übergewichtige Menschen mit ausländischen Gesichtszügen zerplatzen lassen, dass das Fett nur so spritzt.
Schön, haben wir in diesem Land noch Perspektiven! Schön, haben wir Shaun.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:01 |
Damals war ich rank und schlank, vor vierzig Jahren. Und ich rauchte wie die Bürstenbinder. Dann kamen diese Schmerzen auf der Lunge und ich beschloss, mit dem Rauchen aufzuhören, von einem Tag auf den andern, geschworen und gehalten. Innerhalb von wenigen Monaten habe ich damals 30 Kilo zugenommen, es war der Anfang meiner Adipositas-Karriere, man wusste es nicht besser, damals.
Heute lese ich, dass das bei Frauen andersherum geht. Junge Mädchen, die noch nie geraucht haben, beginnen damit, sobald sie auf Diät sind. Das hat eine Studie der Universität Florida ergeben. An die 8’000 junge Menschen wurden befragt nach ihren Essens- udn Rauchgewohnheiten und es zeigte sich, dass junge Frauen, die zur Gewichtsreduktion mit einer Diät anfangen, doppelt so häufig gleichzeitig auch mit Rauchen beginnen.
Bei Männern verhält es sich nicht so. Warum dies so ist, darüber sagt die Studie nichts, da spekulieren die Forscher. Vielleicht hilft das Rauchen, den Appetit zu unterdrücken. Aber es könnte auch sein, dass jede Hunger-Diät automatisch Gelüste weckt, die durch Rauchen kompensiert werden können, ohne dass dies dick macht.
Das hiesse nun aber, sagen die Forscher, nicht, dass jedes Mädchen, das eine Diät beginnt, automatisch auch mit Rauchen anfängt. Und wenn diese Diät keinen extremen Entzug mit sich bringt, sondern eine natürliche, ballaststofreiche und ausgewogene, fett- und kalorienbewusste Ernährung gewährleistet, dann sind die Chancen gut, dass der betreffende junge Mensch sich und seiner Gesundheit einen Dienst erwiesen hat, ganz ohne Ersatzdrogen.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:49 |
Um ein ausgeglichenes Körpergewicht zu erlangen, melden die Experten, brauche es nicht nur eine bewusste Ernährung und ausreichend Bewegung, ebenso wichtig seien dabei die Vermeidung von Stress und: genügend Schlaf. Nun berichtet heute die SonntagsZeitung über die segensreiche Wirkung des Mittagsschläfchens, das dabei ist, auch bei uns die Betriebe zu erobern, indem zunehmend Liegeräume eingerichtet würden, in denen die Mitarbeitenden über Mittag kurz Erholung und Entspannung schöpfen könnten.
Allerdings: kurz muss es sein, das Nickerchen, höchstens 30 Minuten darf es dauern, sonst verfällt der ruhebedürftige Mensch in eine Tiefschlaf-Phase, aus der er nur arg zermantscht wieder aufzutauchen vermag. Die Steigerung der Effektivität nach einem solchen Kurzschlaf sei enorm, wird berichtet, und wenn die Auswirkungen auf die Stress-Belastung auch noch positiv sind, dann müsste man die Mittagsruhe direkt als therapeutische Massnahme gegen Übergewicht vorschreiben.
Ich hatte vor Jahren einen Mitarbeiter im Radio, der sich jeweils über Mittag in seinem Büro einfach unters Pult auf den Boden legte. Er war ein schmaler, dürrer Mensch und durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Dass er dereinst zum Trendsetter werden könnte, hätten wir ihm nicht zufgetraut. Von seinem Naturell her hatte er wohl nicht das Zeug, übergewichtig zu werden, so dass sein Verhalten keine Rückschlüsse auf die Gewichtskontrolle zulassen dürfte… – Powernapping nennt sich der regenerierende Kurzschlaf in der Fachsprache., Kraft durch Schlafen. Und sollten Sie in ihrem Büro jemanden haben, der ab und zu verdächtig ruhig hinter seinem Bildschirm sitzt, eventuell mit Kopfhörern an den Ohren, leicht nach hinten oder vornüber geneigt, so denken Sie nicht das naheliegend Schlechte von ihm – vielleicht tankt er nur die Kraft und die Energie für seinen nächsten Aktivitäts-Schub.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:54 |
Kann das ernst gemeint sein? Zwar weiss man inzwischen, dass der sogenannte BMI (Body Mass Index) keine zuverlässige Masseinheit für Übergewicht ist, da er zwar die Körpergrösse und das Gewicht berücksichtigt, aber nichts aussagt über die innere Zusammensetzung des Körpers: wieviel Muskelmasse, wieviel Fett, wieviel Wasser… und ein durchtrainierter Bodybuilder kann dank seiner Muskelpakete einen relativ hohen BMI haben, ohne bezüglich Adipositas-Folgekrankheiten gefährdet zu sein. Der Bauchumfang, am richtigen Ort gemessen, sei bezüglich Gesundheitszustand aussagekräftiger.
Aber die Sache mit den Postleitzahlen stimmt indirekt eben doch. Aktuelle Erhebungen in Amerika haben gezeigt, dass es einen direkten Zusammenhang gibt zwischen der Höhe des Anteils der adipösen Menschen an der Gesamtbevölkerung und dem sozialen Status der Wohngegend, ja soger des Bundeslandes. – An „guten Adressen“, in teuren Häusern wohnen in der Regel deutlich weniger dicke Menschen als in den Armenvierteln.
Während der Tend zu mehr übergewichtigen und adipösen Menschen ungebrochen anhält, zeigt sich immer deutlicher auch die Schicht-Problematik. Bereits gibt es US-Staaten, in denen mehr als 30% der Bevölkerung adipös sind (BMI über 30! – bei uns sind dies ca. 7%). Aber noch immer werde die Problematik politisch zu wenig ernst genommen, klagen die Experten, würde die Verantwortung dem Einzelnen überbürdet, der gleichzeitig hilf- und ratlos in einer Umwelt leben muss, wo „gesunde“ Nahrung immer teurer wird, wo die Bewegungsfreiheit zunehmend eingeschränkt ist und wo der gesellschaftliche Stress am Arbeitsplatz und in der Familie stetig zunimmt…
Dieser Befund gilt tendenziell nicht nur für Amerika, er ist dort nur wesentlich ausgeprägter als bei uns, wo die Chancen noch besser wären, wirkungsvolle Gegenmassnahmen einzuleiten, ehe es zu spät ist.
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