12/11  Rundum gut

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:38

Seit die klapperdürren Magermodels vom Laufsteg gekippt sind (ebalanceblog berichtete darüber), hat ein Umdenken stattgefunden. Das TV-Magazin RTL-Report extra brachte eine Reportage über füllige Laufsteg-Ladies, die im Kommen sind. Eine Strassenumfrage bestätigte, was auch wissenschaftlich erhärtet wird: Männer bekennen sich wieder offen zu Fülle und Kurve und wünschen sich, ganz der alte Adam aus der frühen Steinzeit, gebärfreudige und stilltüchtige Weibchen an den heimischen Herd.

So lernt man denn, dass in den Luxusbordellen die üppigen Damen erfolgreicher anschaffen als die dünnen, dass Agenturen wie Pilze aus dem Boden schiessen, die sich auf die Vermittlung von Models in Grössen über 40 spezialisieren, dass Designerinnen ihre Angebote für Madame Normalverbraucherin auf dem Catwalk von Mädels präsentieren lassen wollen, die so aussehen wie die potenzielle Kundschaft und dass überhaupt etwas Rundlichkeit wieder gefragt sei.

Da trifft es sich gut, dass eine breit angelegte Studie, über welche die New York Times berichtet, zum Schluss gekommen ist, dass etwas über dem Normalgewicht liegende Körperfülle nicht a priori mit massiven gesundheitlichen Problemen gekoppelt sein muss. Eine statistische Auswertung aller wesentlichen Todesursachen habe keinen direkten Zusammenhang ergeben, im Gegenteil: in der BMI-Bandbreite 25-30 (was nach Norm als „leicht übergewichtig“ bzw. „prä-adipös“ gilt) waren die Menschen im Schnitt „gesünder“, sofern sie – und das ist ein wichtiger Punkt – sich ausgewogen ernähren und auch ausreichend körperlich bewegen. – Eine bedeutungsvolle Erkenntnis, die manche vor chronischer Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper bewahren könnte.