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Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:28

Keine Telefonnummer, kein Geheimcode, kein Schliessfach… es ist die abstrakte, streng wissenschaftliche Bezeichnung eines neu entdeckten Gens, dem man nachsagt, dass es Übergewicht und Adipositas verursachen kann. Nach aktuellen Forschungen u.a. an der Universität Duisburg kann man davon ausgehen, dass ca. 60 Prozent der Adipositas-Fälle durch das Erbgut bestimmt sind. Das ist mehr als man bisher angenommen hat, aber gleichzeitig ist es doch auch keine „Entschuldigung“ in dem Sinne, dass Betroffene geltend machen könnten, sie trügen keinerlei Eigenverantwortung.

Denn das Gen allein macht noch nicht dick. Erst eine ungünstige Konstellation von genetischer Veranlagung mit weiteren, anderen Genvarianten, ungünstigen Umwelt-Faktoren, übermässige kalorienreiche Ernährung und fehlende Bewegung… all dies zusammen kann eine starke Gewichtszunahme bewirken. Aber die Kenntnis der genetischen Disposition kann dazu beitragen, frühzeitig ein vorhandenes Risiko zu erkennen und konsequent das eigene Verhalten danach auszurichten.

Wenn nun aber zwei Drittel der Bevölkerung genetisch „vorbelastet“ sind, so heisst das doch nichts anderes, als dass die „richtige“ Lebensweise unbesehen für „alle“ gelten müsste. Wer genetisch „ohne“ Makel ist, dem schaden weder Bewegung noch gesunde Ernährung. Programme und Lösungen müssen also nicht eigens auf die „Dicken“ zufgeschnitten werden, wie Kritiker immer wieder bemängeln, sondern sie kommen dem ganzen Volke, allen zugute. Was die Gesundheit allgemein verbessert, das senkt die Kosten für die Behandlung von Krankheiten.