22/1  Wetten, dass..?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:41

Was ist eine Verhaltensänderung wert? Gute Vorsätze, das wissen wir seit Jahresbeginn, schmelzen schneller als der Schnee… was also kann getan werden, um sie dauerhafter zu machen? Braucht es dazu Schneekanonen, die einen unschmelzbaren Kunstschnee verstäuben? Bis die ganze Landschaft plastifiziert ist? Bildlich gesprochen…

Um sich unter Druck zu setzen, einen Vorsatz auch wirklich einzuhalten, braucht es einen Anreiz. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine der gängigen ist die Partnerwahl. Das erlebt man oft bei jungen Menschen, die wenig Wert auf ihr Äusseres legen (inkl. Übergewicht). Warte nur, sagt man in solchen Fällen gerne, bis er an die Richtige kommt, dann ändert sich das blitzartig. Und in der Tat: aufkeimende Beziehung und Partnerschaft können Wunder der Veränderung bewirken!

Aber was ist mit Selbst-Motivation? – Hier gibt es in USA seit Anfang Jahr eine neue Möglichkeit, per Internet gegen sich selber anzutreten. Das Ding nennt sich stickK.com und ist eine interaktive Web-Plattform. Sie dient für verschiedene Zwecke, unter anderem zur Gewichtskontrolle, zum Raucherstopp und zum regelmässigen Training… – Die Sache ist ganz einfach: man kann sich in eine der verschiedenen „Communities“ eintragen, kann ein Ziel formulieren, das man erreichen möchte, kann einen Geldbetrag einsetzen, den man auf die Erreichung dieses Ziels gegen sich selber wettet… und muss noch einen unbestechlichen Schiedsrichter benennen, dem die Kontrolle der Zielerreichung obliegt.

Wird das Ziel tatsächlich erreicht, so bekommt man sein Geld zurück und hat die Genugtuung, dass man sich etwas Gutes getan hat… – Erreicht man aber das Ziel nicht und gibt der Schiedsrichter die Auszahlung nicht frei, so fällt der verwettete Beitrag an eine gemeinnützige Organisation, die man vorher bezeichnet hat. So wird man, wenn auch unfreiwillig, zum wohltätigen Spender, wobei man sich aber leider sein „Versagen“ eingestehen muss.

Vor einiger Zeit hatten wir bei der SAPS ein absolut ähnliches Projekt verfolgt. Vorgeschlagen hat es uns damals Guido Eugster, der als Mitglied des legendären Gesangs-Trios persönliche Erfahrungen hatte mit der Forderung, dass jetzt endlich „de Buuch wägg“ müsse. Das Projekt war damals, freilich ohne Einbezug des Internets, sehr weit gediehen, aber dann haben wir uns aus den Augen verloren. Das Erscheinen von „stickK.com“ ist vielleicht Anlass, die alten Pläne wieder auszugraben und eine schweizerische Version zu schaffen… wobei das verwettete Geld dann freundlicherweise an die SAPS fliessen würde.