8/2  Über-Gewicht

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:12

Um Übergewicht im eigentlichen Wortsinn geht es bei einem Versuchsballon, der im heutigen Blick lanciert wird. Der Artikel handelt wieder einmal von den Flugtaxen und davon, dass es doch ungerecht sei: Dicke wie Dünne müssten zwar den gleichen Ticket-Preis bezahlen, aber beim „Übergewicht“ im Gepäck würde gnadenlos zugeschlagen, so dass ein Dünner mit zu schwerem Gepäck massiv mehr bezahlen muss als ein Dicker mit leichtem Gepäck, auch wenn der Dünne mitsamt seinem Gepäck noch immer deutlich leichter ist als der Dicke ohne…

Blick-Redaktor Silvio Bertolami wittert in diesem Sachverhalt eine „versteckte Umverteilung“ der Flugkosten und regt an, man möge doch wie bei der Motorfahrzeug-Versicherung das Verursacherprinzip zur Anwendung bringen und die Flugpreise nach Lebendgewicht abstufen, oder doch wenigstens den Dünnen mehr Gepäck erlauben… was ja auch eine etwas absurde Idee ist, denn die Kleider der Kleinen sind ja ebenfalls leichter als die Gewänder der Grossen…

Auf Blick-Online ist denn auch schon eine intensive Diskussion ausgebrochen: 35 Votanten haben sich bisher gemeldet mit Zustimmung und Ablehnung, Lob und Kritik… dass die ganze Sache wohl noch etwas komplexer sei, wird eingewendet, da grossgewachsene Menschen auch schwerer seien als die Kurzen, Bodybuilder gewichtiger als Stubenhocker, so dass man nicht einfach nach Gewicht rechenen könne, und dass es überhaupt nicht angehe, die Adipösen zu diskriminieren. Aber auch die üblichen Pauschal-Verunglimpfungen sind zu lesen, man kennt das.

Fazit? – Etwas Lärm um nichts… die Diskussion bringt keine neuen Aspekte. – Denkbar wäre doch, dass die Fluggesellschaften angesichts der weiterhin anwachsenden Zahl übergewichtiger Passagiere dazu übergehen würden, neben der komfortablen Buiness-Class zwei Kategorien von Economy-Sitzen anzubieten: etwas breitere und etwas schmalere. Die schmaleren dürfen dann ruhig etwas billiger im Preis sein. Wer sich hier reinzwängen will (oder kann), spart dafür bei den Ticket-Kosten. Wer – aus welchen Gründen immer – etwas breiter geraten ist, kann bequem und ohne schlechtes Gewissen in einem passenden Sitz Platz nehmen. – Wäre das etwas?




7/2  Essen verboten!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:49

Man weiss nicht so recht, ob das wirklich wahr ist, oder ob es sich um einen verkappten Faschings-Scherz handelt. Falls dem so wäre, wäre er gut gelungen.

Einer Meldung aus dem US-Bundesstaat Mississippi zufolge, wurde dort Ende Januar eine Gesetzesvorlage eingebracht, die es den Restaurants grundsätzlich verbieten soll, adipösen Menschen etwas zum Essen zu verkaufen. Das Gesetz auferlegt dem Staat zudem die Pflicht, die notwendigen Informationen bereitszustellen, in denen beschrieben ist, wann jemand als adipös gilt, und diese Unterlagen in alle Restaurants zu verteilen, sowie den Vollzug zu überwachen.

Mississippi hat, muss man wissen, den zweithöchsten Anteil an übergewichtigen und adipösen Menschen in ganz USA: 66,7 Prozent! (Nur in West Virginia gibt es noch etwas mehr, nämlich 67,0 Prozent.) Also könnte die Zuflucht zu drastischen Massnahmen legitim sein. Nichts steht in der Vorlage darüber, wie die Menschen davor geschützt werden sollen, dass sie sich zu Hause oder am Arbeitsplatz oder überhaupt heimlich vollfressen. Müsste da jetzt nicht konsequenterweise ein BigBrother-System mit Kameras in jeder Küche und in jedem Zimmer installiert werden? Oder müsste es bei jeder Türe einen automatischen Fett-Scanner auf Röntgenbasis geben, der laufend die Zusammensetzung der Körpermasse erfasst und an einen zentralen Rechner einspeist, so dass die dermassen „Durchschauten“ bei Bedarf vollautomatisch in den Fitnessraum aufs Laufband umgeleitet werden könnten, wo sie sich abstrampeln müssten, bis die Signale wieder auf Grün stehen?

Es bleibt noch viel zu entwickeln in Richtung Schöne Neue Welt… Möglicherweise erleben wir es nicht mehr in voller Pracht, da wir ja als Adipöse die Gnade der verkürzten Lebensdauer haben.




6/2  Hawaii-Stuhl

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:06

Nein, das ist nicht das, was hinten rauskommt, wenn man einen Toast Hawaii gegesen hat. Es ist vielmehr wieder so eine amerikanische Erfindung, die die Welt nicht braucht. Und die Erfüllung des ewigen Traums, dass da so eine Maschine ist, die für uns das Abnehmen besorgt.

Und so funktioniert der Hawaii-Stuhl: er sieht aus wie ein ganz normaler, etwas weit geratener Bürostuhl mit Armlehnen. Die Sitzfläche ist rund und darunter befindet sich ein Elektromotor, der den Sitz in schwingende, drehende Bewegungen versetzt, die – so lautet die Erklärung – jenen Hüftschwung simulieren, den man in unserer Jugend vom Hula-Hoop-Reif her kannte. Und das soll nicht nur gesund sein für die Bewegung, sondern zudem mächtig Fett verbrennen. Also wieder einmal eine Wunderwaffe zum Slimmen, ohne dass es eigene Anstrengung kostet.

Wenn ich mir die Videos so anschaue, dann packt mich das Grausen. Auch wenn der Stuhl so stabil sein soll, dass er bis zu 150 Kilo problemlos tragen bzw. nach Rodeo-Manier herumschlenkern kann, dann tut mir beim blossen Gedanken an diesen Hawaii-Ritt jeder einzelne Rückenwirbel weh und ich höre die Bandscheiben melodisch qietschen, so dass ich nach wenigen Minuten den Schauplatz des Geschehens auf allen Vieren kriechend verlassen müsste, von einer ganzen Hexenschuss-Salve getroffen bis tief ins Mark…

Bitte verschont uns von solchen Innovationen, denn für die Rückenschäden müssen ja doch nur wieder die Krankenkassen aufkommen.




5/2  Gesund und teuer

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:05

Das hat uns gerade noch gefehlt! Die letzte Motivation, etwas gegen das Übergewicht zu unternehmen, ist weggebrochen wie das 250’000er-Täfelchen bei „Deal or no Deal“, wenn der Koffer geöffnet wird… Also wirklich, da steht alles Kopf, sogar die Daseinsberechtigung unserer Stiftung ist in Frage gestellt.

Schuld daran ist eine Studie aus den Niederlanden. Der Schluss, zu dem sie kommt, ist so banal wie einleuchtend… und deshalb doppelt erschlagend: Gesunde und schlanke Menschen belasten das Gesundheitswesen mehr als die Dicken, auch mehr als die Raucher… – Wie kann das kommen? Die Argumentation ist simpel. Wer ungsund lebt, kostet zwar kurzfristig mehr, aber da er weniger lang am Leben bleibt, verursacht er insgesamt eben doch weniger Kosten als ein „Gesunder“, der länger lebt und im hohen Alter dann auch höhere Kosten macht…

Die Gesunden und Schlanken werden in der Regel 84 Jahre alt… Übergewichtige bringen es dagegen nur auf 80 Jahre und Raucher gar bloss auf 77… – Und wenn man nun die Behandlungskosten für die möglicherweise anfallenden Medikamente, Operationen und Klinikaufenthalte zusammenrechnet, so ergibt sich für die Gruppe der Gesunden/Schlanken ein totaler Pro-Kopf-Aufwand von 281’000 Euro; ein Dicker kostet alles in allem 250’000 Euro, während der günstige Raucher bloss auf 220’000 Euro kommt.

Nun ist aber die Vermeidung unnötiger Kosten (noch) nicht das oberste Motiv für die Gesundheitspolitik. Gesundheit meint ja einen Zustand des Wohlbefindens, ein beschwerdenfreies Leben in angenehmer Qualität… Diesem Ziel muss sich jede Gesundheitsförderung unterordnen, wenn sie den Anspruch erheben will, human und sozial zu sein. Sonst wären wir plötzlich wieder im Reich der Unmenschlichkeit, wo das sogenannt „unwerte Leben“ von Staates wegen per Euthanasie vernichtet wurde. Wir treten mit diesen Überlegungen in einen ethischen und moralischen Diskurs, der sich nicht in Franken und Rappen berechnen lässt.

Bizarr wäre es, wenn wir plötzlich unser ungesundes Leben damit zu rechtfertigen begännen, dass wir ja nur den Staat entlasten wollten! Weil wir sonst noch auf die Idee kommen könnten, dass wir die uns eigentlich zustehende Differenz, die wir nicht kosten werden, wenn wir früher sterben, bereits vorab einziehen und genussvoll konsumsieren könnten… eine wahrhaft „kranke“ Überlegung, die vielleicht auch damit zu tun hat, dass wir in diesen Tagen in der närrischen Fastnachtszeit leben, wo die Worte nicht auf die Goldwaage gelegt werden.




4/2  Frauen vorn

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:13

NSV II – das ist eine Abkürzung und steht für Nationale Verzehrs-Studie II. Stammen tut diese Studie aus Deutschland und sie ist der offizielle Bericht der deutschen Regierung zur Lage des Übergewichts in der Nation.

Und diese Lage hat sich in den letzten Jahren dramatisch zugespitzt. Im Unterschied zur Schweiz, wo die periodischen Erhebungen lediglich durch telefonische Befragung erfolgen und daher zu Werten führen (was Gewicht und Körpergrösse zur Berechnung des BMI betrifft), welche die Realität beschönigen, im Unterschied dazu werden die – selteneren – Erfassungen in Deutschland durch tatsächliche Vermessung verifiziert. Die Daten sind also harte Fakten.

Und da muss man nun sagen: Hallo Amerika! Die Amerikanischen Zustände sind in Europa angekommen. 66 Prozent der befragten Männer sind übergewichtig (jeder fünfte, also 13 Prozent, sind adipös, das ist doppelt so viel wie unser offizieller Wert), 51 Prozent der Frauen sind übergewichtig… das sind massive Zahlen, die alarmieren müssen.

Einen Hoffnungsschimmer gibt es: Während bei Kindern und Jugendlichen und bei den Männern der Trend in den letzten Jahren stets noch zunehmend war, hat es bei den Frauen über 30 eine klare Trendumkehr gegeben; je nach Altergruppe hat sich dort die Anzahl der Übergewichtigen bis zu 8 Prozent verringert. – Eine Analyse, wie es zu diesem Befund gekommen ist, liegt noch nicht vor. Überhaupt wird die gewaltige Datenmenge von über 20’000 Befragungen zu 400 Punkten erst mit der Zeit ausgewertet werden. Aber es darf doch spekuliert werden: kann es sein, dass das generelle Modebewusstsein und auch die Bereitschaft, den eigenen Körper und die eigene Gesundheit zu pflegen, bei Frauen ausgeprägter ist als bei Männern? Und dass daher Frauen in der Regel disziplinierter, konsequenter und hartnäckiger sind im Verfolgen ihrer Ziele, wenn es ums Einhalten einer neuen Ernährung geht?




3/2  Gar nicht lustig

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:09

Die spontansten Lacher in der neuen Giacobbo/Müller-Satiresendung am Fernsehen erklangen dort, wo sich der dicke Mike heimlich einige der geschälten Cervelats in den Hosensack schob… Überhaupt wurde gern gelacht, wenn es beim Dicken ums Essen ging. Und damit ist das Publikum im Kaufleutensaal auf jeden Fall auf der sicheren Seite: eine aktuelle Untersuchung an der Universität Marburg wollte mehr über die Vorurteile in Erfahrung bringen, denen sich übergewichtige Menschen ausgesetzt sehen.

Das Resultat wird als alarmierend beurteilt: fast ein Viertel der Befragten äusserten sich explizit verletzend und stigmatisierend über adipöse Menschen; nur gut 20 Prozent lehnten ausdrücklich eine pauschal negative Charakterisierung der Übergewichtigen ab… und 55 Prozent waren sich nicht sicher, ob Vorurteile über Dicke zutreffen oder nicht. Das ist eine ganz erhebliche Dunkelziffer, aus der hervorgeht, dass trotz aller Kampagnen und Aufklärungsaktionen die Meinung in der Bevölkerung immer noch verbreitet ist, Adipöse seien willensschwach, faul und weniger intelligent…

Eine zusätzliche, belastende Erkenntnis: 85 Prozent der Befragten gaben an, die Dicken seien im Wesentlichen selbst für ihr Übergewicht verantwortlich, weil sie einfach zu viel essen und sich zu wenig bewegen… Die Wissenschaft hat dieses Vorurteil inzwischen klar widerlegt und auf die viefältigen und komplexen Ursachen der Adipositas hingewiesen, aber die Öffentlichkeit hat das offenbar noch immer nicht zur Kenntnis genommen. Eine Schlussfolgerung ist für die Forschergruppe klar: Wer die Ursachen für eine Adipositas vor allem im individuellen Verhalten sieht, neigt auch eher zu Vorurteilen.

Ein Team junger Wissenschafter sieht darin eine Chance: durch gezielte und noch bessere Aufklärung über die Entstehung der Adipositas könnten diese Vorurteile abgebaut werden. Ein Pilotversuch war jedenfalls ermutigend. Bei 130 Studenten zeigte sich, dass ihre Einstellung je weniger stigmatisierend war, je mehr diese über Adipositas und ihre Ursachen wussten. Bereits liessen sich Geldgeber finden, welche entsprechende Studien für die nächsten Jahre finanzieren. – Dies dürfte auch für uns von Interesse sein, denn so gross ist der Unterschied bezüglich Mentalität zwischen Deutschland und der Schweiz nicht.




2/2  Fat or no Fat…

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:11

…das ist eigentlich keine Frage. Sollte es jedenfalls nicht (mehr) sein. Fett braucht der Mensch zum (über)leben, bei normalem Energieverbrauch so an die 60 Gramm pro Tag, theoretisch schön aufgeteilt in die Kategorien, ungesättigte und gesättigte… Und wenn man abnehmen will, ist es gut, etwas weniger zu sich zu nehmen. Nicht zu viel, aber doch etwas, so dass der Körper auf seine Reservepölsterchen zurückgreifen kann, ohne gleich an eine Hungersnot zu denken.

Vor dreissig Jahren galt das Fett in fast allen Diätplänen als der grosse böse Feind und es begann der gewaltige Siegeszug der „Low-Fat-“ und „Light-“ oder „Slim-„Produkte… Ich erinnere mich noch an Empfehlungen in den Achtzigerjahren. Damals galt es, möglichst ganz aufs Fett zu verzichten, dafür könne man sich an Kohlehydraten schadlos halten, die würden auf keinen Fall dick machen.

Ein fataler Irrtum, wie sich später zeigen sollte: das sogenannte Amerikanische Paradox, das darin bestand, dass in den USA zwar der Fettkonsum nachweislich zurückgegangen war, aber die Leute dennoch immer dicker wurden. Weil sie eben vor allem den Süssgetränken massenhaft zusprachen und es mit den Portionengrössen immer schlimmer trieben. – Nun kommt von wissenschaftlicher Seite das offizielle Eingeständnis: in einer Studie aus dem Albert Einstein College of Medicine of Yeshiva University, die als Grundlage für die nächste, aktualisierte Version der US-Ernährungsempfehlungen für das Jahr 2010 dient, wird dieser Irrtum ganz offiziell eingeräumt. Die Forscher geben zu bedenken, dass die Empfehlung, man solle auf eine möglichst fettarme Ernährung achten, zu Missverständnissen geführt haben könnte. Die Leute meinten, wenn sie möglichst wenig Fett ässen, könnten sie dafür in der Menge zuschlagen und brauchten sonst auf nichts zu achten…

Merkwürdig, dass es so lange gebraucht hat, bis dieser Sachverhalt formell anerkannt wird: unsereins merkt das doch beim täglichen empirischen Selbstversuch am Küchentisch. Hat man es mit einem Brocken Viertelfett-Käse zu tun, so schmeckt der zwar in der Regel (wenn es sich nicht um den Sternenberger handelt) alles andere als berauschend… aber man ertappt sich doch regelmässig dabei, dass man noch ein Stück und nochmals ein Stück davon abschneidet, weil man ja innerlich weiss, dass der nicht so viel Fett hat… Und ähnlich verhält es sich fast mit allen anderen Light-Produkten, von denen man sich gerne eine Extra-Portion zugesteht.

Da der Mensch in seinem Kern gerne einer Art Autorität folgt, kann es vielleicht nicht schaden, dass diese Erkenntnis hochoffiziell publik gemacht wird.




1/2  Visuell

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:24

Aus familiären Gründen war improvisierter kultureller Ausgang angesagt. Im Kulturkarussell im Rössli Stäfa trat eine junge Musikgruppe auf mit dem Namen SUBLAND. Das Programm skizzierte, was auf uns zukommen sollte: packende Songs, die zum Tanzen verführen… satte Drumbeats und ein markanter Bass… ein starkes und dynamisches Fundament, welches mit rockigen Gitarrenriffs und einer verrückt-verspielten musikalischen Umgebung verschmilzt.

Ich habe mir schon lange nicht mehr die Ohrenstöpsel in die Gehörgänge geschoben und an einem Coke (light) genuckelt, aber es war doch eine packende Sache. Diese „satten Beats“ schlugen zu und fuhren ein und es kam mir vor, als würde ich mich auf einer grossen Power-Plate-Maschine befinden, einfach ohne Plate…. aber die Vibrationen mussten in etwa dem entsprechen, was man dort zu gewärtigen hätte: dieser uralte Traum vom mühelosen Abnehmen, wo eine hilfreiche Energie einfach da ist und dich von innen her durchrüttelt, dir jede Faser im Leib knetet und die Fettzellen zum Hüpfen bringt…

Nach anderthalb Stunden war das Konzert vorbei und die Geräusche von draussen strömten knisterndfrisch durch die befreiten Ohren. Plötzlich verstand man sich wieder und es war, als wäre es Frühling geworden. – Nicht zu unterschätzen beim Genuss des Gesamtkunstwerks ist die Bedeutung der Visuals, das sind die auf die Hintergrundleinwand projizierten Bilder, welche die Musik illustrieren oder kontrastieren und eine Stimmung aus Farbe und Bewegung schaffen, wie ein kondensierter Streifzug durch die Stilkunde der Filmgeschichte… eine magische Faszination geht von dieser bewegten Bildergalerie aus und sie gibt der musikalischen Darbietung erst eine Dimension der Tiefe.

Der Zugang ins Innere durch das Auge ist ein anderer als der durchs Ohr… man steckt sich auch keine Augenstöpsel rein. Ok, Sonnenbrille wäre das optische Pendant, aber das braucht es nicht. Der Genuss ist so oder so intakt.