23/3  Unser Heiliger

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:58

Er sei, habe ich von meinem alten Freund Gerhard Polt erfahren, der heute Abend bei Victor Giacobbo und Mike Müller zu Gast war, kein Kostverächter gewesen, den leiblichen Genüssen durchaus zugetan, nicht nur auf das Spirituelle fixiert. Und als er gestorben sei, im Alter von 49 Jahren, da habe man ihn seiner Leibesfülle wegen gar nicht anders wegtransportieren können als mit einem Flaschenzug.

Die Rede ist von Thomas von Aquin, einem der bedeutendsten Kirchenlehrer des 13. Jahrhunderts, heilig gesprochen, ein Universalgenie seiner Zeit, der eine überwältgende Fülle von Schriften hinterlassen hat, welche die katholische Kirche bis heute prägen. – Von den leiblichen Dingen, die Polt erwähnt hat, habe ich beim kurzen Surfen nichts gefunden. Eine der Quellen spricht davon, dass er an Erschöpfung gestorben sei, weil er sich körperlich wie geistig zu sehr verausgabt habe, so wird berichtet, er habe zuweilen verschiedene seiner Werke mehreren Sekretären simultan in die Feder diktiert; eine andere Quellle mutmasst, er könnte einem Gift-Anschlag zum Opfer gefallen sein…

Wie auch immer, die Poltsche Darstellung gefällt mir. Ein Mann des Geistes, ein aussergewöhnliches Talent, ein Genie, das auch die irdischen Freuden zu geniessen wusste. Der Mann könnte unser Schutzpatron sein.