Wer hätte gedacht, dass es Anfang Mai wärmemässig schon so weit wäre? Ein Familienfest ist der Anlass und draussen werden die verschiedenen – sagt man Grille? – angeworfen: da ist die gute alte Feuerstelle aus Schamott-Backsteinen gemauert im Abhang, seit bald vierzig Jahren tut sie ihren Dienst, wird immer wieder überwuchert von Unkraut und Gras aber ist ein Relikt aus früheren Zeiten, wo über der Holzkohle die Fleischstücke und Würste bruzzelten, ohne Rücksicht auf all die Gerüchte betreffend krebsfördernde Substanzen in der dunklen Kruste… Dann ist da der neuere Elektro-Kugelgrill, sauber und russfrei, quasi ein Grill mit Katalysator, auf dem sich die zarteren Stücke sanft erwärmen, ohne zu verkohlen, und schliesslich der elektrische Plattengrill zum Zuklappen, prima geeignet für die dünnen Scheiben aus Auberginen und Zucchetti, nachdem diese in einer würzigen Mischung mariniert worden sind.

Es ist eine wahre Lust an diesem archaischen Fleischverzehr, ein wenig Höhlenmenschmässig, zusammengekuschelt, weil doch inzwischen die Sonne definitiv untergegangen ist und sich eine feuchte Kälte in die Kleidung schleicht, die auch der Rotwein nicht fernhält.

Es war ein gutes Mahl, der Sommer kann kommen.