11/5  Krieg dem Amt

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:49

Sie würden künftig „als geschlossene Kampffront auftreten“, lässt sich ein Protagonist jenes Wirtschaftsverbände-Verbunds in der heutigen Sonntagspresse zitieren, von dem ich bereits vor drei Wochen hier geschrieben habe. Die Gruppe marschiert im Gleichschritt mit der IG Freiheit und ihr erklärtes Ziel ist es, die Präventionsbemühungen des Bundesamtes für Gesundheit bezüglich Tabak- und Alkohol-Missbrauch und auch für ein gesundes Körpergewicht zu torpedieren. Prominentes Aushängeschild der Anti-Präventions-Bewegung ist der Thurgauer Eisenbahnbauer Peter Spuhler, der vom Bundesrat z.B. wissen will, was denn das in Prävention investierte Geld nütze, wenn die Zahl der Raucher und Raucherinnen doch nicht weiter abnehme.

Das martialische Säbelrasseln passt gut zur politischen Herkunft der freiheitswütigen Schlagetots: was den eigenen Gewinn und die private Bereicherung schmälern könnte, muss weggebombt werden; um ein Präventionsgesetz zu verhindern, wird jetzt schon mit dem Referendum gedroht. Das wäre zwar an sich ein urdemokratischer und legitimer Vorgang, der in der Praxis aber leider verbunden ist mit massiven Angriffen auf die Person des BAG-
Direktors. Dieser braucht im Moment dringend die solidarische Unterstützung aller, denen die Volksgesundheit ein höheres Anliegen ist als das uneingeschränkte Wachstum der Genussindustrien. Wer ein Zeichen setzen will, der kann im Internet eine Solidaritätserklärung unterzeichnen, die von Public Health Schweiz ausgearbeitet wurde. Es braucht dazu nur einige Klicks, angefangen hier. Und sonst wird man sich wohl eine Guerilla-Taktik ausdenken müssen, um den selbsternannten Kriegsgurgeln Paroli zu bieten.