24/5  Nachhaltig essen

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:50

Wenn die Losung heisst, man solle wegkommen von industriell gefertigten Lebensmitteln und zurückfinden zu natürlich produzierten Speisen, möglichst direkt vom Produzenten und unbehandelt, dann hat man in England eine neue Erfahrung gemacht, wie der Guardian berichtet: man verspeist Eichhörnchen.

Es geht dabei nicht um die putzigen flinken braunen Kerlchen, die auch hierzulande die Gärten und Parkanlagen bevölkern, sondern um die aus Amerika eingewanderte graue Sorte, die drauf und dran ist, die braunen Einheimischen zu verdrängen. – Das Fleisch schmecke etwas süsslich, so zwischen Lamm und Ente, und die gejagten und ausgeweideten Tierchen fänden reissend Absatz. Der Metzger, der sich auf den Versuch eingelassen hat, könnte jeden Tag ein Vielfaches davon verkaufen.

Bereits zirkulieren Rezepte für die Zubereitung des schmackhaften Nagerfleisches und der neue Trend scheint einen zukunftsträchtigen Weg zu öffnen: mit jedem erlegten Grau-Hörnchen wird die biologische Konkurrenz der eingeborenen Fauna ausgeschaltet… das Fleisch ist mager, leicht verdaulich und wächst frei auf den Bäumen, es braucht keine Infrastruktur und keine langen Transportwege: ein echt ökologisch optimiertes Ernährungsprogramm.

Allerdings bleibt die Frage, ob der Eichhorn-Verzehr nicht doch recht gewöhnungsbedürftig sei. Wenn man bedenkt, wieviele Menschen hierzulande schon Hemmungen haben, in ein Pferdesteak zu beissen oder ein Straussenfilet zu bestellen… und mit welch verachtendem Schaudern mitunter berichtet wird, dass ich China Hunde und anderswo Schlangen gegessen würden… und wie sich die Gesichter verzerren, wenn gebratene Insekten als Leckerei angeboten werden… Da soll uns Eichhörnchen schmecken?

Nach dem Motto No Risk No Fun müsste man es halt einmal probieren. Weniger geniessbar als die gute alte Steak and Kidney-Pie dürfte die Eichhörnchen-Pastete ja kaum sein.


Ein Kommentar zu “Nachhaltig essen”

  1. Eichhörnchen zu essen mag zwar nachhaltig sein, aber ich finde diese Idee doch sehr fragwürdig!Das würde sich in Deutschland auf keinen Fall durchsetzen!

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