30/7  Dösen

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 20:45

Hitze macht schlapp. Ich klebe in den Laken und beneide keinen, der draussen einem Auftrag nachgehen muss, wie etwa auf der Baustelle vor der Klinik, wo auf einem alten Brauerei-Areal eine neue Wohnsiedlung entstehen soll.

Ein Hoch auf die guten alten ausgewaschenen Spitalnachthemden! Züchtig bedecken sie die Vorderseite, gerade lang genug um der landesüblichen Schamhaftigkeit Genüge zu tun, und den Rücken lassen sie frei für die kühlende Luftzirkulation. So sitze ich am Bettrand, das operierte Bein soweit angewinkelt, wie es mir der Verlauf der Beweglichkeit schon eralubt (das heutige Kreuz steht bei 75 Grad), und tippe in den Laptop… und hinten „blitzt“ der Rücken, wie wir seit Madame Knopp aus Buschens Feder Wissen, mit der unten etwas gequetschten Sitzfläche… die kühlen mich ab, ein markanter Wärme-Austauscher, und die Besuchszeit ist vorbei, so dass sich Unbekannte nicht mehr schrecken lassen müsssten. Und fürs Personal gehört as in einer Adipositas-Klinik zum Standard.

Ich habe gemerkt, dass ich selbst zum TV-Gucken zu faul bin. Da würde mir der Bulle von Tölz sein neustes Abenteuer zeigen, aber es ist mir so gar nicht darum. Einfach daliegen, die Schwere und gleichzeitig die Leichtigkeit spüren, und wenn ich die Schlaftablette jetzt schon schlucken würde, wäre ich morgen in der Frühe nicht so angezählt…

Aber auch dafür ist es mit im Moment noch zu warm. Einfach Dösen!