2/8  Abschied

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:08

Die zwölf Tage in der Klinik sind vorbei. Elf Tage nach der Operation sind die Schmerzmittel abgesetzt, ich ziehe mich bereits selbständig an und Pflegepersonal wie ÄrztInnen haben sich freundlich von mir verabschiedet; wenn ich am Sonntagmittag das Institut in Richtung Appenzell verlasse, ist alles schon geregelt, die Permanenz erledigt die Formalitäten.

Ich habe viel gelernt im Umgang gealterten Knochen, kenne Übungen, die man im Sitzen und im Liegen ausführen kann und ärgere mich über mich selber, dass ich das früher nicht ernster genommen habe. Es würde weniger zwicken und klemmen und ziehen…

Ich habe fast zwei Wochen unter guter medizinicher Obhut verbracht. Wir dürfen stolz sein auf unser Gesundheitssystem und uns, wenn uns etwas fehlt, getrost den Fachleuten anvertrauen… klar gibt es Unterschiede, so wie es auch unterschiedliche Sympathien gibt. Pflegeberufe bedeuten einerseit Hilfsbereitschaft und Anteilnahme, anderseits aber auch Nähe und Intimität. Bei den einen fühlst du dich aufgehoben, verstanden und ernst genommen, bei andern hast du das Gefühl, dass sie ihre Aufgabe nach einer inneren Checklist abarbeiten und wenig auf deine Stimmungslage und deine aktuelle Befindlichkeit geben. Solche Fälle sind allerdings selten und es ist ja davon auszugehen, dass hinter jedem einzelnen eine persönliche Geschichte steht, die man kennen müsste, um der Person und ihrer Wirkung gerecht zu werden. Das gilt ja auch für die Patienten.

Ich denke, ich habe Glück gehabt und wir sind gut miteinander ausgekommen. Dafür darf ich dankbar sein. Morgen geht es ab in die Ostschweiz. Reha – wir kommen!