13/9 McDo am Pranger
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 22:33 |
Eine kleine Geschichte und eine aufschlussreiche Reaktion: irgendwo in USA hat der Fast Food-Anbieter McDonald’s eine Promo-Aktion lanciert, indem er verbilligte Benzingutscheine für die nächste Tankstelle abgab, wenn man ein komplettes BigMac-Menü mit Fries, einem Drink und einer Apfeltasche kaufte.
Dieses Angebot löste sogleich geharnischte Reaktionen aus bei der Obesity Action Coalition, einer Organisation, die sich dem Lobbying in Sachen Adipositas-Prävention verschrieben hat. Mit klaren Worten wurde McDonald’s gegeisselt und angeprangert als Verführer der Jugend, weil die Benzingutscheine nur für die dickmachenden Hamburger-Menüs abgegeben würden und nicht auch beim Kauf der gesunden Salat-Angebote…
Die gutgemeinte Attacke erwies sich allerdings umgehend als Schuss in den Ofen, denn – wie die Leser-Reaktionen und Kommentare auf eine entsprechende Veröffentlichung im US-Forum STUFF zeigten – das Verständnis für den besorgten Vorstoss der Adipositas-Leute ist bei der Bevölkerung nicht (mehr?) vorhanden: unisono wird in den Feedbacks auf die Eigenverantwortung der McDonald’s-Kunden hingewiesen, dass niemand gezwungen sei, dort einzukaufen, dass einmal pro Woche beim Auftanken ja wohl nicht dick machen könne… und überhaupt, dass Schluss sein müsse mit der Bevormundung in Sachen ungesundem Essen… – Wir wissen nicht, wie die Reaktionen ausgefallen wären, wenn die Geschichte in einem adipositas-spezifischen Umfeld zu lesen gewesen wäre. Aber das „Volk“ ist kritisch geworden gegenüber Kritik.