27/9 Bitte anschreiben!
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:16 |
Ich habe hier vor einiger Zeit darüber berichtet, dass die Gesundheitsbehörde in New York die Fast Food- und Take Away-Anbieter per Gesetz dazu verpflichtet hat, im Geschäft neben dem Preis auch die Kalorienzahl des entsprechenden Produktes anzuschreiben.
Das hat zuerst für heisse Köpfe gesorgt und einzelne Firmen und Ketten mussten per Strafbefehl dazu gebracht werden, dem Gesetz nachzuleben. (Im Vergleich dazu mutet es ja geradezu kümmerlich und provinziell an, wie sich hierzulande die Beizer sträuben, den aktuellen Report des Lebensmittelinspektorates auszuhängen, wie das in Zug freundlicherweise verlangt wird…) – Nachdem sich aber die Kalorien-Anschreiberei im Big Apple (und in einigen anderen Regionan der USA) einigermassen konsequent eingebürgert hatte, machte die Zeitschrift SELF eine Umfrage bei 100 New Yorkerinnen. Und das Resultat ist ebenso verblüffend wie überzeugend:
79% der Frauen sind zufrieden, dass die Kalorien angeschrieben sind
55% sagen, dass sie jetzt weniger bestellen, weil sie wissen, was drin ist
13% haben aufgehört, in bestimmten Läden einzukaufen
Auch wenn ein Lebensmittel ja nicht nur aus Kalorien besteht, so hat diese relaitv einfach um- und durchzusetzende Massnahme doch 68% der Befragten dazu gebracht, ihr Kauf- bzw. Essverhalten zu verändern. Das ist zunächst ein schöner Erfolg, auch wenn jetzt noch kontrolliert werden muss, wie es denn mit der Langzeit-Wirkung dieses Erfolges steht.
Während bei uns noch immer recht hilflos mit der Industrie um eine klare und verständliche Deklarationspflicht für verpackte Lebensmittel gerungen wird (Stichwort: Ampel), hat in New York eine verantwortungsbewusste Behörde rasch, konsequent und offenbar erfolgreich gehandelt. – Leute: Scheibe abschneiden!