28/10  Etwas tun, endlich

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:49

Es war ein langer Tag. In aller Frühe durch Regen und Nebel zu Berge, nach Magglingen auf die Jurahöhen über der Uhrenstadt. Dort fand das erste Nationale Netzwerktreffen statt der Organisationen, die sich mit Bewegung, Ernährung und Körpergewicht befassen. 150 Leute waren angereist und hörten sich 13 Referate an: eine breite Auslegeordnung der Aktivitäten die heute auf allen Ebenen im Gang sind, um mit gesundheitsförderlichen Massnahmen der weiteren Entwicklung der Adipositas-Epidemie Einhalt zu gebieten.

Prävention ist ein dornenvolles Gewerbe. Ende Oktober läuft die Vernehmlassungsfrist zu einem entsprechenden Gesetzes-Entwurf aus. Über 200 Eingaben seien eingetroffen, ist zu vernehmen, bizarr muten die Argumentationen an, mit denen die Gegner aus Gewerbe und Handel den Weltuntergang heraufbeschwören, sollte der Bundesrat es wagen, für die Gesundheitsvorsorge eine gesetzliche Grundlage zu schaffen. Rund 50 Milliarden kostet uns das Gesundheitswesen jährlich; knapp 50 Millionen geben wir für vorbeugende Massnahmen aus. Rechne.

Positive Informationen aus einem Fernsehbericht: endlich haben sich die Krankenkassen und die Ärzteschaft gefunden bei der Finanzierung von Abspeck-Programmen für übergewichtige Kinder. Seit Anfang 2008 hätten sich die Kassen laut Gesetz an den Trainingskosten beteiligen müssen, wenn es sich um ein zertifiziertes, anerkanntes Angebot handelt. Zehn Monate lang war alles blockiert, weil sich die Partner nicht auf einen gemeinsamen Nenner für die Kosten und die Leistung einigen konnten. Nun ist der Durchbruch gelungen, das erste Programm wurde offiziell anerkannt und läuft an. Bleibt zu hoffen, dass ihm möglichst viele folgen werden.