2/12  Kalorie ist Kalorie

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:45

Erinnern Sie sich an die Geschichte von George Orwell: Animal Farm? – Die Tiere hatten den Bauern vom Hof verjagt und die Landwirtschaft selber übernommen. Die Schweine setzten sich an die Spitze der Bewegung. Man erliess 7 Gebote, wovon das wichtigste lautete: Alle Tiere sind gleich. Nach einiger Zeit jedoch änderten die Schweine die Gebote ab. Jetzt hiess es: Alle Tiere sind gleich – aber einige sind gleicher.

Daran musste ich denken, als ich den Bericht einer Forschergruppe der State University of New York Downstate Medical Center in Brooklyn las. Dort geht es um Kalorien. Kalorien, so ist die landläufige Meinung, sind Kalorien, und es gibt keine „guten“ oder „schlechten“ Kalorien. Daran glauben jedenfalls die fundamentalistischen Anhänger einer strikt mechanistischen „Verbrennungslehre“, welche den Brennwert als solchen in die Waagschale werfen, um das Gleichgewicht des Organismus aufrecht zu erhalten. Denn, so sagen sie, der Körper könne nicht unterscheiden, die Gleichung sei simpel: Energie hinein – Energie hinaus!

Nun haben die Forscher aber nachgewiesen, dass nicht alle Arten von Kalorien vom Körper und seinem Stoffwechsel in gleicher Weise aufgenommen und verarbeitet werden. Der Körper reagiert untrschiedlich auf 500 Zucker-Kalorien und auf 500 Eiseiss-Kalorien. Zucker- und kohlehydrate-haltige Nahrungsmittel (wie Brot, Chips, Pasta, Süssigkeiten) lösen einen Anstieg des Blutzuckerspiegels aus, dies wiederum erhöht die Insulin-Ausschüttung. Zuviel Insulin führt zu Insulin-Resistenz. Dadurch wird die Bildung von Bauchfett begünstigt, denn Insulin ist der Wirkstoff, der die Glukose aus dem Blut in die Zellen dirigiert, wo sie entweder als Energie verbrannt oder als Fettreserve gespeichert wird.

Will man diesen Effekt vermeiden, sollte man sich vorzugsweise von gutem Eiweiss ernähren (Poulet, Fisch), das kaum einen Einfluss auf den Insulin-Spiegel hat. Leute mit gestörter Insulin-Funktion sollten zudem nur Kohlehydrate mit einem tiefen glykämischen Index verzehren, was zudem einen positiven Einfluss auf das Cholesterol hat.

Da sind wir denn wieder beim guten alten Doktor Atkins angelangt, allerdings frei von allzu vielem Fett, mit wenig Kohlehydraten, möglichst fettfreiem Fleisch, viel Gemüse… denn offenbar gibt es eben doch Kalorien, die gleicher sind als andere…