7/12 DezemberTipps
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:29 |
Mein Beitrag über die Adventsdiät hat Widerspruch und Fragen ausgelöst. Nicht hier in der offenen Diskussion im Blog, aber im eBalance-Member-Bereich, wo die eBalance-NutzerInnen unter sich den Austausch pflegen können. Das sei ja wohl keine vorbildliche Haltung, meinte eine Schreiberin, wenn man die Flinte schon im voraus ins Korn werfe… damit setze man sich dem verallgemeindernden Vorwurf aus, das Gewichtsproblem sei eben doch eine Frage der Willenskraft. Und wenn jemand schon im Dezember klein beigebe, sei es nicht verwunderlich, dass er sein Gewicht nicht in den Griff kriege.
Natürlich geht es auch anders. Natürlich kann man sich – bildlich gesprochen – wie weiland Odysseus beim kreuzen vor der Sirenen-Insel, an den Mast binden lassen, um der tödlichen Verlockung des Gesangs zu entgehen. Aber nicht alle Leute eignen sich in gleicher Weise für solche Übungen. Es ist selbstverständlich wahr, dass besser fährt, wer sein Risiko kalkuliert und eine Reihe von Tipps und Tricks beachtet, die eigentlich auf der Hand liegen:
Am besten macht man einen Plan, in dem man festhält, bei welchen Gelegenheiten es rund um die Festtage am schwierigsten sein dürfte, zu „verzichten“ und gleichzeitig die Tage festlegt, an denen man durch bewusste Zurückhaltung wieder „kompensieren“ kann.
Bewegung hochfahren: wenn man weiss, dass die Festtage unweigerlich zu vermehrter Kalorienaufnahme führen werden, dann ist es sinnvoll, in dieser Zeit auch bewusst die körperliche Aktivität zu intensivieren, indem man zusätzliche Trainings-Zeiten einschiebt, die Spaziergänge ausdehnt (soll im Schnee ja besonders dankbar sein) und wenn immer möglich dauernd in Bewegung bleibt.
Genuss von guten Speisen muss nicht identisch sein mit dem Verschlingen von Unmengen derselben: es lohnt sich, sich eine Verhaltensweise zurecht zu legen, um von den „guten“ Angeboten gezielt und bewusst und vor allem genussvoll zu nehmen… und dies sogar zu zelebrieren, aber eben immer noch mit Mass.
Nach wie vor bleibt die Kontrolle ein wichtiges Element: gefährlich wird es, wenn man in einen Strudel des Geniessens gerät und plötzlich den Dammbruch erlebt, dieses Gefühl, dass es nun nicht mehr darauf ankomme, dass jetzt ohnehin das Tabu der Vorsicht und des Verzichtens gebrochen sei… hier lauert die Gefahr und hier muss man sich kritisch beobachten… Aber das soll die Ausnahme sein und nicht die präventive Regel. Denn – und da schliesst wieder das Wort des guten Geistlichen an – ein schlechtes Gewissen ist ein untauglicher Ratgeber für das Lebensgefühl. Und wenn man „sündigt“, dann soll man dies kalkuliert, bewusst und eben ohne Reue tun. Aber mit Augenmass.