29/1  Die Welt nimmt ab

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 21:36

Die Meinungsforschungs- und Informationsagentur Nielsen hat im letzten Herbst in 52 Ländern eine Online-Umfrage durchgeführt zum Thema Übergewicht und Gewichts-Reduktion. Die Hälfte derer, die an der Umfrage teilgenommen haben, halten sich für übergewichtig und wollen etwas dagegen tun: 60% kämpfen mit Gewichtsproblemen (50% sind zu schwer, 10% sind untergewichtig). 78% wollen ihre Ernährung umstellen, 69% wollen sich vermehrt sportlich betätigen. Die geplanten Verhaltensänderungen sind differenziert: 69% wollen weniger Fett essen, 65% wollen auf Schokolade und Zucker verzichten, 53% wollen mehr natürliche, frische Nahrung verzehren, 46% geloben, zwar das Gleiche zu essen wie bisher, aber in kleineren Portionen, 29% wollen weniger Fertigprodukte konsumieren, und weniger als 10 Prozent wollen eine besondere Diät anwenden, etwa Atkins oder Weight Watchers.

Daneben gibt es regionale Unterschiede: Nordamerikaner bezeichnen sich am häufigsten als „sehr stark übergewichtig“ (6% der Antwortenden), dies sind doppelt so viele wie in Entwicklungsländern (3%) und 30% mehr als in Europa und Asien. – Relativ gering ist die Anzahl der Befragten, die zum Abnehmen die Unterstützung von Pillen oder Drinks beanspruchen möchten: in Europa sind es 7%, in USA 6%, aber in Entwicklungsländern 14%. – Kontrovers sind die Angaben zur körperlichen Aktivität: in USA ist die Anzahl stark Übergewichtiger am höchsten, und doch geben 70% der Befragten an, regelmässig zu trainieren. In Asien gibt es weniger Übergewichtigen, aber nur 58% sagen, dass sie, regelmässig trainieren. – Die Leute in den Entwicklungsländern gaben an, am wenigsten bzw. gar nicht zu trainieren, und doch hat es dort (noch) die wenigsten Übergewichtigen.

Etwa die Hälfte der Befragten sagen, dass die Fülle der oft widersprüchlichen Informationen rund um die Ernährung sie verwirre. Auf die Frage, wo sie sich denn über diese Themen ihre Informationen holten, sagten: 68% bei Ärzten und medizinischen Vertrauenspersonen, 36% informieren sich im Internet, 34% in TV-Programmen, 29% aus Büchern über Diäten und Ernährung, 25% verlassen sich auf die Angaben auf den Verpackungen, 17% orientieren sich in der Familie, 14% in Magazinen, 13% in der Zeitung, 11% holen sich die Infos bei Freunden und 5% konsultieren die Werbung der Supermärkte…

Erkenntnis aus all den Zahlen: Die Arbeit geht uns nicht so bald aus…


Ein Kommentar zu “Die Welt nimmt ab”

  1. Martha E. sagt:

    Körperbild, Gewicht, Ernährung – die Umfrage zeigt meiner Meinung noch etwas Anderes: unsere moderne Lebensweise hat jeder Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit den Garaus gemacht. Das Gefühl für uns selber, das was uns der Körper über unsere Befindlichkeit sagt zieht ständig den Kürzeren: Reizüberflutung, Moden, Machbarkeitswahn..?
    Ich selbst habe mein ganzes Leben lang ärztliche Vorschriften befolgt und unzählige Abspeckaktionen durchgeführt, habe mich von einem mässigen Übergewicht (BMI 27) auf einem krassen Übergewicht (BMI 58) entwickelt. Zusammengezählt habe ich in meinem Leben mehr als mein höchstes Gewicht (144) abgenommen. Seit der Magen-Bypass-Operation (komplikationslos) vor 8 Monaten habe ich 37 kg weniger (und es werden noch weitere folgen…), mein Körpergefühl und meine Bewegungsfähigkeit verbessern sich ständig. Mein Magen sagt mir jetzt, wann es genug ist. Weniger Kilos bedeuten aber auch den Abbau der Dickfelligkeit: ich bin sehr viel dünnhäutiger geworden … und das ist in der heutigen Zeit oft kein Vorteil.
    Weniger Kilos heisst also auch, die Welt wieder an sich „ranzulassen“…….

    Mit einem herzlichen Gruss und einem grossen Danke schön für seine Arbeit und seinen Einsatz an H. v. Grünigen

    Martha E.

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