3/2 Dick trifft dick
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 17:24 |
Da war dieser Anruf einer Zeitungsredaktion: was wir von der Adipositas-Stiftung meinen zu einem Projekt, eine Kontaktbörse für Randgruppen einzurichten, darunter auch für Übergewichtige. – Ich musste ienen Moment nachdenken. Eine solche Institution kann positive Seiten wie auch negative Aspekte haben… ein generelles Urteil – oder gar eine Ver-Urteilung – ist nicht aus dem Ärmel zu schütteln. Es kommt ganz darauf an, in welchem Geist eine solche Börse betrieben wird.
Ob das denn nicht diskriminierend sei, wenn man bei der Anmeldung über seine körperlichen Details Auskunft geben müsse? – Diskriminierend, meine ich, ist nur, wenn jemand aufgrund einer bestimmten Eigenart benachteiligt oder ausgeschlossen wird. Das Erfassen besonderer Eigenschaften kann nicht diskriminierend sein. Wer auf eine bestimmte Haar- oder Augenfarbe steht, wer Leute sucht, die in einem bestimmten Sternzeichen geboren sind, wer an einem Mann die polierte Glatze oder den üppigen Haarwuchs mag, der diskriminiert dadurch noch nicht.
Im Gegenteil: wenn Dicke in einer „geschützten“ Rubrik quasi unter ihresgleichen auf den Kontaktmarkt treten, entgehen sie möglicherweise manchem Vorurteil, das sie in einer neutralen Umgebung ereilen – und verletzen – könnte. – Es ist nun mal so, dass es Menschen gibt, die einen übergewichtigen Partner bevorzugen – aus welchem Grund auch immer. Solange dies nicht zu einer „gestörten“ Abhängigkeit führt und dies nicht durch diese Börse gefördert wird, habe ich damit keine Mühe. Das Thema ist übrigens nicht neu, beim Stöbern bin ich auf einen 11 Jahre alten Artikel über eine besondere Schönheitskonkurrenz für Dicke gestossen. Die Fragestellung war schon damals ähnlich. – Was meinen Sie?