21/2  Erhöhtes Risiko

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:37

Bis vor kurzem galten Bankiers als angesehene, ehrenwerte Berufsleute mit der verantwortungsvollen Aufgabe, unser Geld klug zu vermehren und die Wirtschaft in Schwung zu halten. In der ersten Schockwelle verlor der Beruf den Nimbus des Unfehlbaren, unser Erspartes war in Luftblasen investiert worden oder hatte sich in Form von Boni verflüssigt… in der zweiten Schockwelle entpuppen sich nun gewisse Bankkreise als ausgebuffte Kriminelle, die raffinierte Geheimkonstrukte entwickelt haben, um das amerikanische Steuerwesen zu unterlaufen… die Banker haben es nicht leicht, momentan.

Anders ist es mit den FastFood-Brätern: die hatten es von Anfang an schwer. Ich erinnere mich, wie einst in Bern am Bubenbergplatz das traditionelle Café Rudolf von der WENDY’s-Kette übernommen wurde, was in der behäbigen Bundesstadt während Jahren zu einem Kulturtrauma führte. Niemand, der etwas auf sich hielt, wollte dort drin gesehen werden, obwohl das Angebot qualitativ durchaus honorbel war, jedenfalls gab es dort ein Salatbuffet, lange bevor andere Burger-Buden auf das Grünzeug kamen. Heute ist in dem Lokal Starbucks eingemietet.

Dann fanden die Fastfood-Ketten beim Volk doch eine praktische Akzeptanz, sie vermehrten sich nach allen Seiten, trotzten Schmach und Schande und anderen Vorwürfen und etablierten sich so weit, dass sie heute einen eigentlichen Boom erleben, da die Leute vermehrt aufs Geld achten und sich keine teuren Restaurants mehr leisten können: Krinsegewinnler, gewissermassen.

Da trifft es sich eher nicht so gut, wenn jetzt im Rahmen einer internationalen Konferenz über Schlaganfälle eine Studie präsentiert wird, wonach es einen direkten Zusammenhang gibt zwischen dem Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden und der FastFood-Laden-Dichte am Wohnort des Betroffenen. Leute, die in Gegenden mit vielen FastFood-Restaurants leben, haben 13% häufiger einen Schlaganfall… und mit jedem Laden in der Nachbarschaft erhöht sich das Schlag-Risiko um 1 Prozent.

Für einmal ist also nicht explizit von Übergewicht die Rede… aber es ist ja bekannt, dass auch zwischen dem Körpergewicht und Herzinfarkten oder Hirnschlägen eine Verbindung besteht. Jetzt sind wieder Gegenexpertisen gefragt.